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EU-Agrarwirtschaft Outlook 2019

Zukunft junger Bauern sind Wojciechowskis Herzensangelegenheiten

Agrarkürzungen im EU-Haushalt ab 2020 können nur EU-Chefs noch wettmachen. Dazu müsste mehr Geld aus den Hauptstädten nach Brüssel fließen

Lesezeit: 3 Minuten

Bei seinem ersten öffentlichen Auftritt hat EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski am Dienstag als Eröffnungsredner der „EU Agricultural Outlook Conference 2019“ seine persönlichen Prioritäten offengelegt: Die Förderung des landwirtschaftlichen Nachwuchses, die Verfügbarkeit von Boden für junge Landwirte und die Unterstützung der Ländlichen Räume.

„Lassen Sie mich aus meinem Herzen sprechen. Ich wurde in Polen in einer Landwirtsfamilie geboren und weiß seit meiner Kindheit was harte Arbeit bedeutet“, wandte sich der Pole, der bisher beim Europäischen Rechnungshof (EuRH) für Landwirtschaftsfragen zuständig war, direkt an die über 600 Zuhörer im Brüsseler Charlemagne-Gebäude.

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Der Erfolg der europäischen Landwirtschaft gehe einher mit den Sorgen vieler Landwirte um ihre finanzielle Zukunft, den Herausforderungen im internationalen Wettbewerb und den gesellschaftlichen Anforderungen für mehr Umwelt- und Klimaschutz.

Seine persönlich größte Sorge machte der polnischer EU-Agrarkommissar an dem europaweit anhaltenden massiven Höfe-Sterben fest.

„Wir bilanzieren, dass war in den zurückliegenden zehn Jahren fast 4 Millionen Bauern verloren haben und jeden Tag 1.000 Höfe in der EU schließen. Dies ist ein großes Problem und es hapert auch am landwirtschaftlichen Nachwuchs“. Immer weniger Landwirtssöhne wollten die Höfe ihrer Eltern übernehmen und fortführen, beklagte Wojciechowski.

Daher wolle er in seinem fünfjährigen Mandat ein besonderes Augenmerk auf die Förderung des bäuerlichen Nachwuchses und die Förderung des Ländlichen Raumes sowie den Erhalt bäuerlicher Familienbetriebe legen.

Bodenkonzentration aufhalten können nur die EU-Mitgliedstaaten in nationaler Kompetenz

Gleichzeitig räumte der EU-Agrarkommissar ein, dass ihm bei der fortlaufenden Konzentration von Landnahme auf EU-Ebene die Hände gebunden seien. „Die Kompetenz liegt hier bei den Mitgliedstaaten“. „Es ist besorgniserregend, dass die Hälfte der landwirtschaftlich bewirtschaften Flächen in der EU in den Händen von 3 Prozent Bodenbesitzern sich befinden“.

Green Deal geht für Wojciechowski mit mehr ökologischem Landbau einher

Mit Blick auf den von der Leyen als Priorität eingestuftes Projekt des „Green Deal“ kündigte er an, dass für ihn die Ausweitung des ökologischen Landbaues eine besondere Priorität darstelle. Derzeit würden 12 Millionen Hektar ökologisch bewirtschaftet. Unter den Mitgliedstaaten würden die Anteile von Öko-Landflächen stark variieren zwischen 0,5 Prozent und einem Anteil von 10 Prozent. „Wir müssen dafür sorgen, dass die Produktionskosten für Öko-Lebensmittel sinken“, sagte Wojciechowski.

Zu dem den Landwirten unter den Nägeln brennenden Frage der Kürzungen von Agrargeldern im kommenden Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR 2021-2027) gab sich der neue EU-Agrarkommissar zurückhaltend.

„Die neue von der Leyen-Kommission wird keinen neuen Gesamthaushaltsentwurf vorlegen. Meine Aufgabe ist es, den vorliegenden Plan zu verteidigen“. Er werde aber den GAP-Etat energisch verteidigen.

Agrarkürzungen im GAP-Haushalt können nur EU-Chefs durch mehr Geld aufhalten

Mit welchen Kürzungen die europäische Landwirtschaft rechnen müsse oder ob die vom vormaligen EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger vorgelegten Kürzungen von bis zu 15 % in der 2. Säule wettgemacht werden sollten, wollte sich der Kommissar nicht äußern.

Es obliege nun mehr den EU-Staats- und Regierungschefs, die am Donnerstag und Freitag dieser Woche in der EU-Hauptstadt zusammenkommen, über den Haushalt für das kommende Jahrzehnt ab 2020 zu entscheiden.

Ländliche Räume sollen stärker von EU-Kohäsionsfonds in Zukunft profitieren

Dabei wies der EU-Agrarkommissar für eine stärkere Unterstützung der Ländlichen Räume eine neue Perspektive auf. Die Ländlichen Gebiete dürften in der EU nicht nur von GAP-Geldern abhängig sein, sondern sollten auch von den EU-Kohäsionsfonds in Zukunft stärker profitieren: „Die Ländlichen Gebiete müssen bessern Zugang zu den Kohäsionsfonds bekommen“.

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