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Zukunftskommission Landwirtschaft: Der Brandenburgische Friede?

Ob die Empfehlungen der Zukunftskommission Landwirtschaft für einen Umbau von Erzeugung und Ernährung als Brandenburgischer Friede in die Geschichte eingehen werden? Eine Kolumne von Rainer Münch.

Lesezeit: 2 Minuten

Erbittert waren die Auseinandersetzungen über viele Jahre geführt worden. Erst 1648 beendete der in Münster und Osnabrück geschlossene Westfälische Friede den Dreißigjährigen Krieg in Deutschland. Ähnlich lang währt die Fehde zwischen Agrar- und Umweltvertretern, bevor sie Ende Juni im märkischen Rangsdorf einstweilen beendet wurde. Ob die einstimmig gefassten Empfehlungen der Zukunftskommission Landwirtschaft für einen Umbau von Erzeugung und Ernährung als Brandenburgischer Friede in die Geschichte eingehen werden, ist noch nicht ausgemacht.

Möglich wär’s allerdings, an der Zeit ohnehin. Zugegeben, der neuzeitliche Schlagabtausch zwischen Landwirtschafts- und Umweltseite ist nur bedingt vergleichbar mit den Scharmützeln in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts um Macht, Einfluss und den rechten Glauben. Im Hinblick auf letzteren, insbesondere jedoch auf Dauer und Inbrunst sind Ähnlichkeiten zwischen damals und heute jedoch unübersehbar. Attacken gegen „tierquälerische Massentierhaltung“, „flächendeckende Brunnenvergiftung“und „die Agrarindustrie“ im Allgemeinen von den einen, nicht minder grobschlächtige Reaktionen von den anderen: Gutmenschen ohne Bezug zur Realität, Ideologen ohne Ahnung von der Praxis, NGOs, die Landwirtschaft nur als einträgliches Geschäftsmodell auf dem lukrativen Markt um Gunst und Geber nutzen.

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Und dann das: Gemeinsames Bekenntnis zur Landwirtschaft in Deutschland, übereinstimmende Auffassung, der Sektor muss nachhaltiger wirtschaften, einhellige Forderung, die Betriebe für öffentliche Leistungen, nicht aber für Flächenbesitz zu honorieren, die Erkenntnis, Ernährung muss pflanzlicher werden, mit weitreichenden Folgen:Fleisch – vom Stück Lebenskraft zur halben Portion! Beigetragen zu diesen und anderen Einsichten hat neben einem Kommissionsvorsitzenden, der als Historiker das große Ganze im Blick hatte, einer grabenübergreifend angesehenen Bundeskanzlerin, die man zum Abschied nicht enttäuschen konnte, sowie einer gewissen Kriegsmüdigkeit der Kombattanten die überraschende Erfahrung, man kann miteinander, wenn man es denn will – und die Not groß genug ist.

Noch ist nicht ausgeschlossen, dass die Lager wieder in die Schützengräben zurückkehren. Das könnte vor allem passieren, sollte sich hier wie dort der Eindruck verfestigen, außer Spesen nichts gewesen. Dem entgegenzutreten ist Sache der Politik. Es liegt an der nächsten Bundesregierung, den vielen guten Worten Taten folgen zu lassen. Dass die Geld kosten und daher heftige Gegenwinde erzeugen werden, liegt auf der Hand. Gefragt ist dann Stehvermögen, oder mittelalterlich-derb: Arsch in der Hose.

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