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Andresen macht mit der Zukunftskommission Landwirtschaft weiter

Agrarminister Özdemir lädt die Zukunftskommission Landwirtschaft ein, weiterzumachen. Viele der Teilnehmer haben aber mittlerweile andere Positionen, so wie der Ex-LsV-Sprecher Dirk Andresen.

Lesezeit: 5 Minuten

Kommenden Dienstag will Agrarminister Cem Özdemir mit den Mitgliedern der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) über ein weiteres Mandat für ihre Arbeit sprechen. Im Raum steht eine Verlängerung um bis zu zwei Jahre. Die Kommission hatte ihr Ergebnis nicht zuletzt auf Grund eines hohen persönlichen Zusammenhalts der vielfältigen Mitglieder erreicht. Doch innerhalb der Kommission hat es in der Zwischenzeit viele Positionswechsel gegeben. Wer wird der Kommission also künftig angehören?

BMEL öffnet Kommission für Mitwirkende und Nachfolgende

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Ursprünglich waren die Mitglieder der Zukunftskommission persönlich berufen worden und nicht die Organisationen, die sie vertreten. Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) versucht es nun mit einem diplomatischen Weg. „Bundesminister Özdemir hat den Kreis der bisher Mitwirkenden in der Zukunftskommission Landwirtschaft bzw. auch Nachfolgende im Amt eingeladen, ihre Arbeit weiterzuführen“, teilt eine BMEL Sprecherin gegenüber top agrar mit. Die Einladung sei auf eine große positive Resonanz gestoßen, sagte sie weiter. Bei der Gestaltung der Transformation des Agrar- und Ernährungssystems möchte das BMEL „die Expertise und den in der ZKL gut eingeübten Interessenausgleich einbinden“, so die Sprecherin.

Andresen will keine „alten Grabenkämpfe“ mehr

Einer, der nicht mehr in seinem ursprünglichen Amt ist, ist Dirk Andresen. Er hatte nur wenige Tage nach Veröffentlichung des ZKL-Abschlussberichtes alle seine Funktionen als Sprecher von Land schafft Verbindung Deutschland (LsV) nieder gelegt. Er sei persönlich zur Weiterarbeit in der ZKL eingeladen worden, bestätigt Andresen im Gespräch mit top agrar. „Ich stelle mich dem Dialog zur Verfügung“, sagte er. Ihm sei bewusst, dass er nicht für alle aus dem mittlerweile weit verzweigten und teilweise auseinander gefallenen LsV-Netzwerk sprechen könne. Dennoch wolle er seine Kontakte in die LsV-Gruppen hinein nutzen und informieren. „Es geht nicht, dass wir alte Grabenkämpfe wieder aufmachen“, sagt Andresen zu seiner Motivation. Ihm gehe es darum, dass die ZKL nicht als „Papiertiger“ endet. Wichtigster Punkt ist für ihn die Finanzierung der Maßnahmen, auf die sich die ZKL verständigt hatte.

„Es darf nicht so enden wie bei Borchert.“ Kathrin Muus

Auch das ZKL-Mitglied Kathrin Muus hat ihr Amt Landjugendvorsitzende mittlerweile abgegeben. Sie war mit Myriam Rapior, die ebenfalls eine Ex-Vorständin bei der BUND-Jugend ist, zum „Gesicht der ZKL“ geworden, indem sie mit Rapior einen Konsens der Jugend organisierte, der die ZKL schließlich zusammen hielt. Kathrin Muus erzählt gegenüber top agrar, dass sie natürlich interessiert an der Weiterarbeit der ZKL ist. Vom Treffen am Dienstag erwartet sie, dass klar werde, welchen Beitrag die ZKL nun zur Umsetzung der Ergebnisse liefern könne. „Damit es nicht so endet, wie bei der Borchert-Kommission“, sagt sie. Diese hatte kürzlich aus Frust darüber, dass die Bundesregierung keine Einigung zur Finanzierung des Umbaus der Tierhaltung findet, ihre Arbeit ruhen lassen. Bei der Zukunftskommission bleibe auch die Landjungend „auf jeden Fall dabei“, so Muus.

Kurreck springt für Rukwied ein, Schwarz hört auf

Beim Deutschen Bauernverband (DBV) wird Vizepräsident Detlef Kurreck an der Sitzung der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) in der nächsten Woche teilnehmen. Er vertritt DBV-Präsident Joachim Rukwied, der wegen des Landwirtschaftlichen Hauptfests in Stuttgart verhindert ist, heißt es beim DBV. Bisher hatte Werner Schwarz für den Bauernverband in der Zukunftskommission mitgearbeitet. Seit Ende Juni ist Schwarz allerdings Agrarminister von Schleswig-Holstein. Minister Werner Schwarz werde nicht weiter in der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) mitwirken, erläuterte eine Sprecherin des Landwirtschaftsministeriums Schleswig-Holstein gegenüber top agrar. Die Bauernverbandsspitze betont indes, es sei ihr wichtig, die Erfolgsgeschichte der Zukunftskommission fortzuschreiben.

Auch die ZKL-Mitglieder Dr. Felix Prinz zu Löwenstein und Klaus Müller haben ihre Ämter nicht mehr inne. Zu Löwenstein ist seit Ende 2021 nicht mehr Vorstandsvorsitzender des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW). Müller war Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und ist mittlerweile als Präsident an die Spitze der Bundesnetzagentur gewechselt.

Konstanten aus landwirtschaftlicher Sicht bleiben in der ZKL, DLG-Präsident Hubertus Paetow, die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) Elisabeth Fresen und Landfrauenpräsidentin Petra Bentkämper. Auch aus den Verbänden der Agrar- und Ernährungswirtschaft, den Umweltverbänden und den wissenschaftlichen Teilnehmern gibt es hauptsächlich Mitwirkende, die auch das ZKL-Ergebnis mit herbei geführt haben.

Strohschneider hält ZKL-Konsens wegen der Krisen für „umso wertvoller“

Der Vorsitzende der ZKL, Prof. Peter Strohschneider, gibt sich im Vorfeld des Treffens optimistisch. „Wir möchten die Umsetzung der im Abschlussbericht formulierten Empfehlungen weiterhin begleiten“, sagte Strohschneider gegenüber Agra-Europe (AgE). Angesichts der vielfältigen Krisensituationen, die sich seit der Verabschiedung des Abschlussberichts noch einmal verschärft haben, sei der ZKL-Konsens inzwischen „umso wertvoller“, so Strohschneider.

Seinen Angaben zufolge braucht ein gesamtgesellschaftlicher Ansatz zur Transformation des Agrar- und Ernährungssystems die Beteiligung aus der Landwirtschaft, dem Umwelt-, Natur- und Tierschutz, aus der Wirtschaft und dem Verbraucherschutz sowie aus der Wissenschaft. „Diese Bündelung der Kräfte steht dem Bundeslandwirtschaftsministerium mit der ZKL als Resonanzboden zur Verfügung“, betonte der Vorsitzende.

Holzenkamp hofft auf Konkretes

Der Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), Franz-Josef Holzenkamp, sagte gegenüber AgE, er freue sich auf das ZKL-Treffen. Voraussetzung für eine effektive Fortführung des Gremiums sei ein klares Mandat und die Antwort auf die Frage, welche Themen genau umgesetzt werden sollten. Auch organisatorisch müsse Einiges nachjustiert werden. Holzenkamp hat die Hoffnung, „dass alle Beteiligten verstanden haben, dass wir jetzt konkret werden müssen“.

Als Reaktion auf die deutschlandweiten Bauernproteste hatte die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel im Juli 2020 die Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) eingesetzt. Ein Jahr später legte diese ihren Abschlussbericht vor. Im Ergebnis einigte sie sich auf ein komplettes Umschichten der Agrarförderung auf gesellschaftliche Leistungen bis 2034, auf mehr Klima- und Artenschutz über den Weg von Kooperationen, weniger Tierhaltung mit mehr Tierschutz, mehr Transparenz auf dem Lebensmittelmarkt und die verpflichtende Beteiligung der Gesellschaft an den Kosten.

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