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Alle blicken bereits auf die neue Ernte

Lesezeit: 4 Minuten

Die Nachfrage nach Brot- und Futtergetreide ist stetig, und das Angebot hält sich in Grenzen. Trotzdem enttäuschen die Erlöse – z.B. weil schon auf die Ernte 2019 spekuliert wird.


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Es ist kaum zu glauben: Die letzte Getreideernte ist nicht nur bei uns klein ausgefallen, sondern auch in vielen anderen Ländern. Dazu zählen die Schwarzmeerstaaten Russland, Ukraine und Kasachstan. Deren Exporte, so hieß es in Expertenkreisen fast einhellig, würden Anfang 2019 abnehmen. Dann komme die große Stunde für den EU-Exporthandel, und die Notierungen bekämen dadurch kräftigen Auftrieb. Das haben sie aber nicht.


Erlöse enttäuschen


Heute werden niedrigere Erlöse ausgelobt als Ende August 2018:


  • Bei mühlenfähigem Weizen (E-, A-, und B-Qualitäten) klafft eine Lücke von 15 bis 20 €/t, und Brotroggen erzielt jetzt im Schnitt 15 bis 20 €/t weniger als vor acht Monaten.
  • Bei Futtergerste fehlen 20 bis 30 €/t im Vergleich zu den Preisen ex Ernte 2018, bei Futterweizen sind es 15 bis 17 €/t und bei Mais sogar 30 bis 35 €/t.


Die Entwicklung fördert nicht gerade die Abgabebereitschaft. Eventuell gibt es ja bis zum Beginn der Ernte 2019 wirklich noch einen Nachfrage- bzw. Preisschub. Schließlich sind bis dahin noch einige Versorgungslücken zu füllen. Mit sehr großen Mengen sollten Sie darauf aber nicht spekulieren.


Die meisten Beobachter glauben zwar nicht, dass ein heftiger Angebotsschub aus der Landwirtschaft droht. Dazu war die letzte Ernte zu klein. „Außerdem sollen sich viele Erzeuger früh von ihren Erntemengen getrennt und gar keine großen Vorräte angelegt haben“, sagt ein norddeutscher Marktexperte. Letzteres führe jetzt allerdings dazu, dass viele Abnehmer aus bilanztechnischen Gründen stark auf der Preisbremse stehen. Das könnte die Kurse weiterhin deckeln, heißt es.


Relativ günstige Importe


Etliche Verarbeiter mauern bei den Inlandspreisen zudem, weil sie auf günstige Zukäufe aus anderen EU-Ländern, z.B. Mais und Weizen aus Frankreich, sowie auf Ware aus Drittstaaten spekulieren. Die Mühlen und Futtermischer kaufen trotzdem auch heimische Ware. „Aber die Preisverhandlungen sind dabei nicht einfach“, berichtet ein Makler. Gleiches gelte für den Verkauf an den Exporthandel. Daran werde sich wohl vorerst wenig ändern.


Ernte 2019 schon im Visier


Immer mehr Marktbeteiligte beziehen schon die nächste Getreideernte in ihre Preiskalkulationen ein. Die Anbauflächen bewegen sich in der EU und anderen maßgeblichen Erzeugungsregionen etwa auf Vorjahresniveau, und es gibt kaum Auswinterungsschäden. Analysten rechnen deshalb mit einer größeren Getreideernte als im Vorjahr. Das kann die Preise unter Druck setzen, muss es aber nicht. Achten Sie auf die Details.


Der Internationale Getreiderat (IGC)hat seine Prognose für 2019/20 erst kürzlich um 50 Mio. t auf weltweit insgesamt 2,175 Mrd. t Getreide (ohne Reis) angehoben. Das ist aber nur fast Rekordniveau. Der Verbrauch übertrifft dagegen mit gut 2,2 Mrd. t den bisherigen Spitzenwert, und die Vorräte sinken sogar um 28 Mio. t.


Dieses Minus ist allerdings in erster Linie dem Mais geschuldet. Hier wird die Lücke zwischen Ernte und Verbrauch immer größer. Bis Mitte 2020 sinken die Vorräte um weitere 38 Mio. t auf 266 Mio. t. Das sichert knapp 23% des Jahresbedarfs. Aber nur, wenn man die riesigen chinesischen Vorräte, die nicht für den Weltmarkt vorgesehen sind, in der Bilanz lässt.


Die Weizenvorräte sollen laut IGC zwar um 6 Mio. t steigen, da die Ernten in der EU (vgl. Übersicht), Russland und anderen Ländern besser ausfallen sollen als zwölf Monate zuvor. Der Verbrauch dürfte aber ebenfalls zulegen, und zwar auf einen neuen Höchstwert. Von einem überversorgten Markt kann also keine Rede sein.


joerg.mennerich@topagrar.com


◁ Zu unseren Preisen


Die Preisangaben in der Übersicht beziehen sich auf Erzeugerpreise für Anlieferung von mind. 10 t frei Lager des Handels (o. MwSt.). Bei Verladung im Streckengeschäft können 5 bis 7,50 €/t höhere Preise erzielt werden. Ob die von uns genannten Preise im Einzelfall erzielbar sind, hängt auch vom lokalen Wettbewerb und der Verhandlungsposition (u.a. Kauf von Betriebsmitteln) des einzelnen Landwirtes ab.


Qualitätskriterien: E-Weizen: mind. 14% RP, 50 Sedi, 250 Fz, 78 kg/hl; A-Weizen: 13% RP, 40 Sedi, 240 Fz; Brotweizen: mind. 12% RP, 30 Sedi, 220 Fz, 76 kg/hl; Futterweizen: mind. 11,5% RP, 76 kg/hl; Brotroggen: mind. 120 Fz, max. 0,05% Mutterkornbesatz; Futtergerste: mind. 63 kg/hl; Braugerste: 11,5% RP, 95% Keimenergie, 90% Vollgerste (>2,5 mm).

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