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Auf Messers Schneide

Lesezeit: 3 Minuten

Die Nachfrage nach Getreide stockt. Verarbeiter kaufen derzeit oft nur das Nötigste. Etliche Futtermischer haben z.B. Angst vor einem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest.


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Als die Weizen-Terminkurse Ende Januar anzogen, hofften Landwirte, das würde auf die Erzeugerpreise abfärben. Doch daraus wurde nichts. Denn die Börsenkurse legten den Rückwärtsgang ein. „Und binnen weniger Tage haben sie den Großteil der vorherigen Gewinne wieder abgegeben“, berichtet ein Börsenprofi. Teils sei das als eine normale Gegenbewegung auf den vorherigen Aufschwung zu werten. Überwiegend sei es aber der Tatsache geschuldet, dass sich ja an den Rahmenbedingungen am Markt nichts geändert habe. Und die seien in dieser Saison nun mal bärisch, also eher preisdrückend.


Man braucht schon Mut.

Wer angesichts der fundamentalen Eckdaten immer noch auf anziehende Preise spekuliert, braucht wirklich viel Zuversicht:


  • Das Angebot ist sehr groß. Das amerikanische Agrarministerium sowie der internationale Getreiderat korrigieren die Produktionszahlen für 2017/18 Monat für Monat nach oben. Gleiches gilt zwar auch für die Verbrauchsmengen. Unterm Strich rechnen Analysten aber bei den meisten Getreidearten mit stabilen bis leicht steigenden Vorräten. Die FAO und andere Organisationen, die sich mit der Welternährung beschäftigen, sprechen von einer „beruhigenden Versorgungslage.“
  • Europäische Exporteure kämpfen zudem noch stärker als sonst mit den Mitbewerbern aus dem Schwarzmeerraum um Absatzmärkte. Leider ziehen wir dabei nach wie vor zumindest beim Weizen oft den Kürzeren (vgl. Übersicht). Und es sieht auch nicht so aus, als würde sich das bald ändern. Wenn doch mal EU-Weizen in Nordafrika, dem Nahen und Mittleren Osten usw. zum Zuge kommt, dann handelt es sich derzeit überwiegend um französische Partien, kaum um deutsche.
  • Bislang hat eine stetige bis rege Nachfrage der heimischen Futtermischer die Getreidepreise bei uns gestützt. Mittlerweile kaufen einige Mischer aber nur noch ihren vorderen Bedarf. Immer mehr Schweinehalter scheuen ebenfalls vor umfangreicheren Mengen sowie längeren Laufzeiten bei Futterkontrakten zurück. Ursache ist die Angst vor einem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei uns. „Dann werden Bestände gekeult, und man braucht kein oder viel weniger Futter“, sagt ein ostdeutscher Beobachter.


Übertriebene Skepsis?

Ob die beschriebene Reaktion der Futtermittelfirmen und der Schweinehalter richtig ist oder nicht, darüber kann man streiten. Fakt ist aber, dass mit der Zurückhaltung der Futtermischer eine wichtige Stütze des Getreidemarktes wankt.


Sie ist aber noch nicht gefallen, und etliche Analysten erwarten im weiteren Verlauf sogar wieder einen Nachfrageschub – vorausgesetzt, die ASP bleibt außerhalb Deutschlands. Einige Firmen sollen in der Tat bereits so geringe Getreidevorräte haben, dass sie selbst kleinere Aufträge kaum noch beliefern können. Sie müssen ihre Läger ergänzen. Das könnte den Preisen für Weizen, Gerste und Co. Auftrieb geben.


Das gilt besonders dann, wenn gleichzeitig auch die Mühlen ihre Vorräte auffüllen. Viele von ihnen sollen nur bis Ende Februar versorgt sein. Einige lassen zwar „durchblicken“, sie seien längst bis zur nächsten Ernte auf der sicheren Seite. Das ist aber nur ein Versuch, die Einkaufspreise noch weiter zu drücken. „Darauf lässt sich kein Händler ein“, berichtet ein Makler. Landwirte sollten es auch nicht tun. Jörg Mennerich

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