Die Nachfrage nach Bioobst in Deutschland steigt 2017 voraussichtlich auf ein Rekordniveau. Verbraucher in Deutschland kauften von Januar bis September mehr Äpfel und Birnen, berichtet die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Viele Landwirte nutzen den Rückenwind und dehnen die Obstflächen aus bzw. stellen auf Bio um. Der Handel unterstützt diesen Trend, weil er regionale Ware sucht. Anbauer bevorzugen vor allem Früchte, mit einem geringen Produktionsrisiko wie z.B. Äpfel. Die Früchte sind nach Bananen das zweit beliebteste Bioobst der Deutschen.
Die deutsche Anbaufläche für Bioäpfel ist 2017 sprunghaft um 17% auf 6100 ha gestiegen. In den Erntemengen macht sich das in diesem Herbst jedoch kaum bemerkbar, weil viele Betriebe noch in der Umstellungsphase sind. Außerdem verursachten Spätfröste im Frühjahr hohe Ausfällen. Unterm Strich werden Biobauern in der Saison 2017/18 weniger als die Hälfte der Vorjahresernte einfahren.
Das macht sich in den Preisen bemerkbar. Für Bioäpfel liegen die Preise bei Abgabe an den Großhandel mit 1,65 bis 1,70 €/kg knapp 40 Cent über dem Vorjahresniveau.
Wegen der festen Preise interessieren sich weiterhin viele Landwirte für eine Umstellung, berichten Bioanbauverbände. Sie rechnen gerade bei Bioäpfeln mit einer weiteren Flächenausweitung.
Potenzial ist vorhanden: Denn viele in Deutschland verkaufte Bioäpfel stammen aus dem Ausland. Insgesamt werden pro Jahr über 58000 t verkauft. Der Importanteil lag in der Saison 2015/16 bei rund 40%. Am meisten Bioäpfel wurden aus Italien importiert.