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Biosprit: E10-Boykott trifft auch die Landwirte

Lesezeit: 2 Minuten

Der Biosprit E10 erhitzt die Gemüter. Die Autofahrer machen nämlich einen Riesenbogen um den „grünen“ Sprit mit dem 10 %igen Ethanol-Anteil. Das ist schade, weil die Bundesregierung damit die Klimaziele der EU erreichen will und unsere Wirt-schaft insgesamt unab-hängiger vom Rohöl werden muss.


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Die meisten Autobesitzer meiden E10, weil sie sich Sorgen um ihre Motoren machen. Dabei sollen 90 % aller Autos mit Ottomotor den Ethanol-Sprit vertragen. Bundesregierung und Autoindustrie haben die Autofahrer aber offensichtlich nur halbherzig informiert, denn schon heute werden jedem Liter Superbenzin 5 % Ethanol beigemischt.


Überdies machen die Umweltverbände gegen E10 mobil und verweisen auf die aus ihrer Sicht unzureichende Klima- und Umweltbilanz des Biosprits. Die Kirchen und andere warnen vor einer neuen „Tank oder Teller“-Debatte. Als Schuldigen haben sie die Agrarlobby ausgemacht, die sich einen lukrativen Absatzmarkt geschaffen habe. Die Mühlen, Bäcker und andere Lebensmittelverarbeiter tröten nur allzu gern ins gleiche Horn, fürchten sie doch in Zukunft für Mehl und Zucker tiefer in die Tasche greifen und Preiserhöhungen rechtfertigen zu müssen.


Dennoch will die Bundesregierung an E10 festhalten. Das ist richtig. Eine Rolle rückwärts träfe auch die Bauern, weil die energetische Verwertung von Getreide, Ölsaaten und Zucker immer mehr zum Zünglein an der Preiswaage wird.


Vielleicht sind die hohen Sprit-preise zusammen mit einer besseren Aufklärungsarbeit der Autohersteller die Chance für E10. Immerhin ist der Biosprit günstiger als normales Super-Benzin.


Jedenfalls wird es höchste Zeit, die scheinheilige Diskussion zu beenden. E10 ist ein kleiner Baustein der Ener-gie- und Klimapolitik. In der politischen Debatte der letzten Wochen wird aber so getan, als sollten mit E10 alle Umwelt- und Klimaprobleme dieser Welt gelöst werden. Dabei geht es doch nur um eine Alternative, Schritt für Schritt vom Öl loszukommen. Hier leistet E10 einen kleinen, aber sinnvollen Beitrag. Im Jahr 2010 wurden gerade einmal 4 % der deutschen Getreideernte versprittet.


Deshalb ist es unredlich, Biosprit als Agrarsubvention zu geißeln und die Bauern in den Regen zu stellen. Mehr Sachlichkeit würde allen guttun. Aber wenn es ums Auto geht, haben rationale Argumente in Deutschland meistens keine Chance. Schade!

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