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Börsenspiel: Das Finale der top agrar-Redakteure

Lesezeit: 3 Minuten

Maike Schulze Harling: Viel Verlust, viel Erfahrung


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Nun ist das Börsenspiel vorbei. Am Ende hat das Coronavirus noch ziemlich „reingehauen“, sodass ich noch mehr in die Miesen gerutscht bin. Ich hätte einfach eher verkaufen sollen. So hat mein Kollege mich wieder überholt, und ich bin schlussendlich auf Platz 105 gelandet.


Trotzdem habe ich beim Börsenspiel gewonnen – und zwar an Erfahrung. Vor Spielbeginn hatte ich keine Berührungspunkte mit der Börse. Vier Monate später weiß ich jetzt, welche Produkte an welcher Börse gehandelt werden oder was ein Margin Call ist. Eine meiner wichtigsten Lehren aus dem Börsenspiel war, dass es Sinn macht, in mehrere Richtungen zu investieren. Wir hatten zwar nur eine begrenzte Auswahl an Produkten. Nichtsdestotrotz erzielte ich beispielsweise beim Zucker hohe Gewinne, während meine Rapskontrakte abgeschmiert sind. Durch die Streuung konnte ich mein Risiko geringer halten. Alles auf eine Karte zu setzen, kann an der Börse echt daneben gehen. Es braucht nur eine Meldung, die die Anleger in Panik versetzt, und die Gewinne sind futsch.


Zu breit streute ich meine Investitionen allerdings auch nicht. Weizen, Rinder und Milch ließ ich außen vor. Denn um in die Märkte zu investieren, war es mir wichtig, dass ich mich vorher über die Produkte informiere. Und das kostet Zeit. Man muss täglich die Märkte beobachten und richtig interpretieren, um selber erfolgreich zu handeln. Mein Geld auf gut Glück ins Blaue anzulegen, ist mir nach wie vor zu riskant.


Platz: 105Kontostand: 137679 €, -31%


Andreas Huesmann:Nur ein kleiner Sieg


Das redaktionsinterne Duell konnte ich für mich entscheiden – was schon eine gewisse Genugtuung für mich ist. In den letzten Wochen habe ich die Füße an der Börse stillgehalten und gehofft, dass sich die Kollegin mit weniger durchdachten Aktionen an der Börse weiter verspekuliert. Zwischenzeitlich hatte sie mich überholt. Das stimmte mich nachdenklich, allerdings habe ich mich dadurch zum Glück nicht zu schnellen und unüberlegten Aktionen verleiten lassen. Der Markt war einfach zu unsicher. Zu meinem Vorteil verlor sie ihr Geld wieder und bleibt letztendlich acht Plätze hinter mir. Viel mehr als der Sieg gegen die Kollegin war für mich beim Börsenspiel aber nicht drin. Am Ende war es Platz 97 von 128 Mitspielern. Das ist keine Glanzleistung, vor allem wenn ich auf den Verlauf des Börsenspiels zurückschaue. So war ich zwischenzeitlich auf dem dritten Platz, habe es dann aber versäumt, die Gewinne mitzunehmen als der Kurs für Soja stieg.


Insgesamt bleibt für mich die Erfahrung, dass man an der Börse Geld verdienen kann, dafür aber schnell handeln und den Markt ständig im Blick halten muss. Im Arbeitsalltag ist das aber leichter gesagt als getan. Vor allem für Landwirte stelle ich mir dies ziemlich schwierig vor. Im Winter mag dafür noch etwas mehr Zeit sein. Kommt die Sonne im Frühling allerdings wieder höher und die Feldarbeiten beginnen, kann man die Vorgänge an der Börse auch schon mal schnell aus den Augen verlieren. Selbst wenn man nur zwei oder drei Tage nicht nachgeschaut hat.


Platz: 97Kontostand: 166162 €, -17%

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