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Brot- und Futterweizen dürfen rege gefragt bleiben

Lesezeit: 6 Minuten

D er Getreidemarkt kam in diesem Jahr früher als sonst in Schwung.Etliche Mühlen und Verarbeiter signalisierten bereits kurz nach dem Jahreswechsel,dass sie an Brotweizen und -roggen interessiert seien.Die heimische Mischfutterindustrie begann mit Ergänzungskäufen. Ein wichtiges Zugpferd für den Markt ist auch der Drittlandexport.Deutscher Brotweizen ist z.B.nach wie vor in Nordafrika gut unterzubringen.In der ersten Januarwoche wurden 100 000 t Weizen nach Algerien verkauft.Und auch für den weiteren Verlauf rechnen Exporteure mit guten Absatzchancen,vorausgesetzt,Brüssel behält die bisherige Exportpolitik bei und gewährt Erstattungen. Dies gilt auch für Gerste und Roggen. Bis Anfang Januar erteilte die Kommission EU-weit Lizenzen für den Drittlandexport von: 6,4 Mio.t Weizen (Vj.ca.5,7 Mio.t), 4,4 Mio.t Gerste (Vj.knapp 4,9 Mio.t), 1 Mio.t Roggen (Vj.rund 556 000 t). Von diesem Kuchen haben sich hiesige Händler ein großes Stück abschneiden können.Insgesamt bewegten sich die deutschen Ausfuhren in Dritt-und EU-Länder nach vorläufigen Schätzungen schon im ersten Quartal des laufenden GetreideWirtschaftsjahres bei Roggen und Weizen jeweils um rund 400 000 t über dem Niveau des letzten Jahres.Im zweiten Quartal soll der Vorsprung noch größer geworden sein, heißt es in Fachkreisen. Feste Brotweizenpreise an den Exporthäfen Lebhafte Deckungskäufe des Exporthandels haben an den norddeutschen Häfen zu anziehenden Brotweizenkursen geführt.Zuletzt wurden franko Hamburg und Rostock zwischen 26 und 26,50 DM pro dt gezahlt und damit 50 bis 75 Pf/dt mehr als im Dezember. An diesen Notierungen orientieren sich auch die Mühlen im Norden.Für weniger als 26 DM pro dt frei Lager ist Brotweizen mit zwölf Prozent Protein in Hafennähe nicht zu bekommen.Für Ware mit sehr guten Backeigenschaften sind 25 bis 75 Pf/dt mehr zu zahlen ,berichtet ein Händler. Knapp darunter bewegen sich die Gebote der Mühlen an anderen Standorten: In Überschussregionen (z.B.SüdostNiedersachsen und Sachsen-Anhalt)werden 25 bis 25,25 DM/dt franko Lager genannt. In niedersächsischen und anderen nordwestdeutschen Zuschussgebieten las-sen sich 25,50 bis 25,75 DM/dt erzielen. Um bis zu 50 Pf/dt höher liegen die Mühlenpreise im Raum Weser-Ems/Bremen.Der Grund ist die starke Weizennachfrage der Mischfutterhersteller. Im Südwesten werden bis 26,50 DM/dt franko Mühlenlager geboten,in Südbayern und Hessen 25,50 bis 26 DM/dt. Auf der Erzeugerstufe ist von dem festen Trend am Brotweizenmarkt relativ wenig angekommen.Preisaufschläge von mehr als 25 Pf/dt gegenüber Dezember haben Landwirte bislang nur selten durchsetzen können.e nach Frachtentfernung zahlt der Handel in Überschussregionen zurzeit zwischen 22,75 und 23,75 DM/dt frei Lager (ohne MwSt.),am Wasserplatz bis 24,25 DM/dt.Landwirte in Sachsen sollen für große Partien 24,50 bis 24,75 DM/dt ab Station erzielt haben.In Zuschussgebieten bewegen sich die Erzeugerpreise für Brotweizen (12 %RP)je nach Standort zwischen 23,50 und 25,75 DM/dt frei Lager.Bei Direktlieferung an Exporteure wurden bis 26 DM/dt realisiert. Für bessere Weizenqualitäten werden momentan regelrechte Abwehrgebote herausgestellt.Die Aufschläge für A-Weizen bewegen sich je nach Region,Proteingehalt und Backeigenschaften zwischen 0,80 und 1,25 DM/dt.Teils werden sogar noch niedrigere Kurse genannt. Bei uns werden schwache A-Qualitäten wie B-Weizen bewertet ,so ein sächsischer Makler.Begründung:Im Osten sollen auf den landwirtschaftlichen Betrieben noch umfangreiche Lagerbestände vorhanden sein.Außerdem verlaufen die Ausfuhren schleppender als erwartet.In Spanien,Italien und Großbritannien machen französische Ware sowie Importe aus den USA und Argentinien das Rennen.Und der Drittlandexport kam zuletzt fast zum Stillstand.Deutsche Händler mussten zumindest erhebliche Preiszugeständnisse machen,um gegenüber Billiganbietern aus Übersee zum Zuge zu kommen. Ähnlich trübe zeigt sich die aktuelle Absatzlage für Eliteweizen.Viele Erfasser haben ihre Preise zurückgenommen und wollen auch für gute Qualitäten maximal 1,50 bis 1,75 DM/dt mehr zahlen als für B-Weizen.Für die bisherigen Renner Monopol und Bussard werden wegen der fehlenden Auslandsnachfrage allenfalls nominelle Kurse von 29 bis 30 DM pro dt franko Lager genannt. Brotroggen fest, Futtergerste stetig Dagegen verläuft der Brotroggenmarkt freundlich.Die Erzeuger haben früh mit der Vermarktung begonnen.Dies scheint besonders für den Osten zu gelten. Das Angebot drängt nicht und trifft auf eine stetige bis rege Nachfrage.Positive Impulse brachten Anfang Januar auch die hohen Exporterstattungen.Für Roggenausfuhren aus dem freien Markt bewilligte Brüssel 67 Euro bzw.rund 131 DM/t. Die Brotroggennotierungen tendieren nach wie vor fest.Dabei gibt es jedoch regionale Unterschiede: An frachtfernen Standorten und in Überschussregionen orientieren sich die Abnehmer am Interventionspreis und den Monatsreports.Landwirte können zwischen 21,50 und 23,25 DM/dt frei Handelslager erzielen. In unterversorgten Gebieten und den Veredlungsregionen Südoldenburg und Westfalen bieten Händler je nach Frachtkosten bis 24,25 DM/dt.In Süddeutschland bewegen sich die Preise zwischen 22 und 24 DM/dt. Besonders deutlich haben die Brotroggen-Kurse am Oberrhein angezogen. Franko Mühle werden dort zwischen 25,75 und 26,25 DM/dt gezahlt.Falls sich dieser Aufwärtstrend in den nächsten Wochen fortsetzt,könnte sich der Transport aus Nord-und Ostdeutschland lohnen.Doch sicher ist das nicht.Eine umfangreiche Freigabe von Interventionsbeständen könnte den Preisauftrieb stoppen. Das Futtergerste-Geschäft wird in Handelskreisen als lebhaft bezeichnet. Das Angebot aus der Erzeugerstufe hat deutlich abgenommen,da ein Großteil der 99er Ernte verkauft zu sein scheint. Die Absatzchancen an die heimische Mischfutterindustrie und BLE-Lagerhalter sind gut. Außerdem profitiert der Markt von stetigen Exporten.Von Juli bis Oktober 1999 wurden knapp 1,3 Mio.t deutsche Gerste in andere EU-und in Drittländer geliefert (gegenüber 518 500 t im Vorjahr).Dieser Trend hat sich bis zuletzt fortgesetzt und an den norddeutschen Seehäfen zu festen Preisen geführt. Franko Hafenlager Hamburg oder Rostock zahlen Exporteure zurzeit zwischen 24,75 und 25,25 DM/dt exportfähige Gerste.Die Einkaufspreise der Mischfutterindustrie bewegen sich in Südoldenburg zwischen 25,25 und 25,75 DM pro dt frei Lager und in Westfalen zwischen 25 und 25,50 DM/dt.Im Raum Heilbronn werden um 25 DM pro dt frei Lager Futtermittelwerk geboten.Das heißt,je nach Frachtentfernung können Landwirte in diesen Zuschussgebieten Futtergerste ohne MwSt. für 22,50 bis 23,50 DM/dt frei Handelslager verkaufen.Im Streckengeschäft und an besonders günstigen Frachtstandorten sind 1 bis 1,25 DM/dt höhere Forderungen erzielbar. Unter diesem Niveau liegen die Kurse in Überschuss-und frachtfernen Gebieten.Dort gibt weiterhin die Intervention die Richtung vor.Je nach Transportentfernung zum BLE-Lager bieten Händler z.B.in Südostniedersachsen und Hessen 21,75 bis 23 DM pro dt.Im Osten werden bis zu 23,50 DM/dt ab Station für interventionsfähige Futtergerste gezahlt. Für Lieferungen ab Mitte Februar dürfte in Überschussregionen zumindest der Monatsreport der Intervention (ca. 20 Pf/dt)für Gerste realisierbar sein.In veredlungsstarken Regionen werden Preisaufschläge von 25 bis 40 Pf pro dt in Aussicht gestellt. Anziehende Kurse erwarten etliche Händler im weiteren Verlauf auch für Futterweizen,Triticale und Mais.Die Nachfrage dürfte stetig bleiben,das Angebot drängt nicht.Beim Verkauf an Mischfutterfirmen in den nordwestdeutschen Veredlungshochburgen werden momentan folgende Preise franko Lager gezahlt: 26,25 bis 26,75 DM/dt für Weizen, 26 bis 26,25 DM/dt für Triticale, 28,25 bis 29 DM/dt für Mais. Auf ähnlichem Niveau bewegen sich die Notierungen cif Belgien und Holland. Jörg Mennerich

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