Deutsche Haushalte kaufen immer mehr Frischgemüse mit Biosiegel. Von Januar bis September 2017 wurde 8% mehr Frischgemüse als im Vorjahreszeitraum abgesetzt. Zu verdanken ist der Aufschwung vor allem den Discountern, sagt die AMI auf Basis von GfK-Daten. In den Filialen von Aldi, Lidl und Co. kauften Kunden 9% mehr ökologisch erzeugtes Gemüse als noch im Vorjahr. Discounter setzen damit nun 36% des gesamten Biogemüses um.
Die Erzeuger profitieren zumindest beim Umsatz davon. 2016 wurde auf 12400 ha Biofreiland-Gemüse erzeugt. Das waren 15% mehr als im Vorjahr. Damit ist heute jeder zehnte Gemüse-Hektar bio. Von größerer Bedeutung sind folgende Kulturen (s. Übersicht 3):
- Möhren stehen an erster Stelle. Auf 2000 ha bzw. 17% der gesamten Biogemüse-Fläche stehen Karotten. Bei der Möhre ist zudem der Bioanteil mit 18,5% recht hoch. Die Zahlen umfassen sowohl den Anbau für den Frischmarkt als auch für die Verarbeitung.
- Stark ausgedehnt haben Erzeuger auch den Anbau von Hülsenfrüchten und zwar um rund 27% auf fast 1900 ha. Das wichtigste Biohülsengemüse ist mit einem Drittel die Buschbohne. Ihr Vorteil: Sie lässt sich durch Tiefkühlung oder Trocknung gut konservieren. Gerade der Markt für Tiefkühlgemüse wächst derzeit stark.
- Biozwiebeln werden in Deutschland auf 856 ha angebaut. Das sind 30% mehr als ein Jahr zuvor.
Die Importanteile bei Biogemüse sind zum Teil recht hoch. So kommen z.B. je nach Saison bis zur Hälfte der Biomöhren aus dem Ausland, da die deutsche Erntemenge nicht ausreicht.
Das dürfte in der laufenden Saison so bleiben, denn nasse Rodebedingungen verzögern die Ernte, insbesondere im Norden, immer weiter und führen zunehmend zu Qualitätsproblemen. Die Preise für Biomöhren liegen derzeit bei stabilen 64 bis 86 €/100 kg franko Lebenseinzelmittelhandel (LEH).