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Dunkelblaue Wunderbeere

Lesezeit: 3 Minuten

Aroniabeeren liegen voll im Trend. Die Anbaufläche wächst, weil Saft, Marmelade oder Pulver aus den Beeren immer gefragter werden. Denn Aronia gilt als gesundes „Superfood“.


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Ende August ist die Aroniaplantage von Michael Görnitz (30) gerade abgeerntet. „Die Sommerhitze hat die Beeren schnell reifen lasen“, erklärt der Chef der Bioobst Görnitz GmbH & Co. KG im sächsischen Coswig.


Einige Beeren, die die Erntemaschine nicht von den Zweigen geschüttelt hat, erinnern mit ihrer glatten Schale an Holunder- oder Schwarze Johannisbeeren. Ihr typischer Geschmack – weniger süß, weniger säuerlich, leicht an Heidelbeeren erinnernd – verrät die Beeren aber als den derzeitigen Star der „Superfrüchte“.


Ursprünglich als Farbstoff-Lieferant für Textilien gezüchtet, gilt Aronia heute als wahrer Heilsbringer: Mit Vitaminen, Mineralstoffen und so genannten Antioxidantien enthält die Beere etliche Stoffe, die die Gesundheit der Verzehrer fördern.


Tatsächlich erlebt die kleine dunkle Beere seit einiger Zeit eine echte Renaissance: Vor allem in Ostdeutschland werden neue Plantagen angelegt (siehe Kasten S. 149). Aroniasaft, Pulver und andere Erzeugnisse aus der Beere haben es längst aus den Reformhaus-Regalen in den Lebensmittelhandel geschafft, weil die Nachfrage boomt.


Aronia am Elbestrand:

Auf 75 ha baut der Obstbauer, der insgesamt rund 150 ha Beeren- und Kernobst bewirtschaftet, die Beeren an. Der Betrieb wirtschaftet ökologisch, und seit 2015 zusätzlich nach den Demeter-Richtlinien. Ein Teil der Görnitz-Beeren wächst am Elbeufer, der vielbefahrene Elberadweg führt am Feld vorbei. Direkt bei den Beeren bietet der Obstbauer dort Verköstigungen an und informiert über die Aroniabeeren.


Verglichen mit anderen Kulturen ist die Aroniabeere sehr widerstandsfähig. schon nach drei Jahren ist die erste Ernte möglich. Diese erfolgt maschinell, was Kosten spart. Gut 5 t/ha haben die Aroniabeeren von Michael Görnitz im letzten Jahr gebracht, er ist mit dem Ertrag sehr zufrieden. Allerdings schwanken die jährlichen Erträge: „Im vergangenen Jahr haben wir wegen der Trockenheit und Hitze nur gut zwei Tonnen je Hektar ernten können“, erklärt Görnitz.


Größtenteils verarbeitet:

Einen Teil der Aroniabeeren vermarktet der Obstbetrieb als Frischware in der Region. Weil er aus seinem Obstbaubetrieb ein vielfältiges und großes Angebot bieten kann, ist es Görnitz gelungen, Rewe-Märkte in der dichtbesiedelten Region rund um Dresden direkt zu beliefern. „So erlösen wir bessere Preise als beim Großhandel, weil dieser natürlich auch immer eine Marge abschöpft“, erklärt der Obstbauer.


Nur ein kleiner Teil der Aroniabeeren wird aber als Frischware in den Märkten und dem Hofladen des Betriebes vermarktet. Der Großteil wird verarbeitet und als Saft, Pulver oder Zutat für andere Lebensmittel verwendet.


Bei der Vermarktung hat sich Görnitz vertraglich an einen Aronia-Verarbeiter gebunden. Das Dresdner Unternehmen „Aronia-Original“ nimmt die Beeren ab. Je nach Qualität erlöst Görnitz 50 bis 60 Cent/kg für seine Bio-Aroniabeeren. „Für konventionelle Ware würde ich nur 20 Cent bekommen“, vergleicht er die Preise. Natürlich ist der Bioanbau teurer. Aber auch bei der relativ neuen Frucht Aronia sei es bereits wichtig, eine eigene Vermarktungsnische zu besetzen, ist Görnitz Erfahrung: „Hier in Sachsen ist der Konkurrenzdruck bei Aroniabeeren aus dem nahegelegenen Polen und der Ukraine so groß, dass man so eine Nische benötigt.“ Gerade bei Aronia, die ja als gesundheitsfördernd gelte, mache „Bio“ daher Sinn. Ohnehin sei die biologisch-dynamische Produktion und Vermarktung die Betriebsmaxime.


Auch wenn der konventionelle Markt in Deutschland bereits beinahe gesättigt sei, plant Michael Görnitz daher den Ausbau seiner Bio-Aronia-Erzeugung: Schon bald will er weitere 30 ha seiner Flächen mit der blauen Wunderbeere bepflanzen.


Christian Brüggemann

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