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Mit 600 ha ist der Betrieb von Ivan Sabadach eher „klein“.


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Der Betrieb von Ivan Sabadach in Krasnodar ist vergleichsweise klein. Auf 600 ha baut er 300 ha Weizen, 200 ha Mais und 100 ha Sonnenblumen an. Der gelernte Landwirt hat den Betrieb vor zehn Jahren gegründet und beschäftigt heute fünf Mitarbeiter. Mit seinen Erträgen braucht er sich vor den großen Agrarholdings in der Region nicht zu verstecken. 2017 erntete er 6,2 t Winterweizen pro ha, 5,8 t Körnermais und 3,7 t Sonnenblumen.


Seine Zahlen kennt der russische Landwirt genau. „Die Sonnenblumen kosten mich pro ha umgerechnet etwa 300 € (22000 Rubel), und sie bringen 880 € ein“, erzählt Sabadach. Unterm Strich mache er so fast 600 € Gewinn pro ha. Sonnenblumen versprechen in Russland die besten Margen, und weil Sabadach einer der ersten in der Region ist, der die Ölfrucht erntet, erzielt er überduchschnittliche Preise. Deshalb lagert er die Sonnenblumenkerne auch nicht ein, sondern verkauft sie ab Feld. Trotzdem will er den Flächenanteil nicht erhöhen. „Die Sonnenblume ist eine schlechte Vorfrucht. Sie zieht viel Wasser aus dem Boden und räumt das Feld erst im Oktober“, erklärt er. Der folgende Weizen habe es dann schwer und bringe deutlich geringere Erträge.


Auch beim Winterweizen stimmen die Zahlen. Er kalkuliert mit Vollkosten von rund 400 € pro ha. Bei einem Ertrag von 6 t pro ha entspricht das gerade mal 70 € pro t Weizen. „Wenn ich jetzt vor der Ernte verkaufen würde, bekäme ich je nach Qualität umgerechnet 135 bis 150 € pro t ab Hof,“ sagt er. Den Weizen lagert er in der Ernte zu 50% ein. Das Flächenlager auf seinem Betrieb fasst rund 2500 t. Sein Weizen geht meist in den Export und hat etwa 12,5% Rohprotein. Pro ha bringt er dafür etwa 125 bis 130 kg N aus.


Sabadach ist kein Freund von westlicher Technik. Er nutzt ausschließlich russische Maschinen. „Der Rostselmash-Mähdrescher kostet nur halb soviel wie einer von Claas“, erklärt er. Das einzige Westliche auf seinem Betrieb sind der Toyota Pick-up und seine französische Markenkleidung. Sabadach würde seinen Betrieb gerne weiter ausbauen, aber in der Region werden keine Ackerflächen mehr angeboten. Auf die Frage nach Subventionen will er lieber nicht antworten. Später erfahren wir, dass Moskau subventionierte Kredite mit 7 bis 8% anbietet – anstatt der marktüblichen 16%.


Der russische Farmer profitiert auch von den niedrigen Arbeitslöhnen. Im Schnitt verdient ein Arbeiter umgerechnet 330 € pro Monat. Etwas Bauchschmerzen machen ihm hingegen die neuen Steuergesetze in Russland. Früher habe man pauschal pro ha Steuern bezahlt, das sei besser gewesen. Mittlerweile werde der Gewinn direkt mit 25 bis 30% besteuert, erklärt er. „Dann muss ich eben noch effizienter werden“, sagt Sabadach und schmunzelt.

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