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Lesezeit: 4 Minuten

Im Vorfeld der Ernte 2019 schwächeln die Getreidepreise. Falls die Ertragsprognosen wegen zu wenig Regen gesenkt werden, könnte sich das wieder ändern. Noch sieht es aber nicht danach aus.


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Viele Getreideerzeuger haben in den letzten Wochen schon einen Teil der nächsten Ernte vorverkauft. Die Angaben schwanken zwischen 20 und 33% der voraussichtlichen Mengen. Das dürfte die richtige Entscheidung gewesen sein. Denn im Kielwasser der Tagespreise (siehe Seite 105), geben auch die Kontraktofferten für Lieferungen ex Ernte 2019 nach:


  • Für Brotweizen werden in Zuschussgebieten noch 150 bis 160 €/t geboten (netto, frei Ersterfasser), aber in Überschussgebieten dagegen oft nur magere 140 bis 150 €/t und teils noch weniger.
  • Futterweizen wird an veredelungsstarken Standorten mindestens 10 bis 15 €/t höher bewertet als B-Weizen, an anderen Standorten allerdings meistens 5 bis 10 €/t niedriger. Für den A- und E-Weizen gibt es noch keine Kurse.
  • Futtergerste kostet ex Ernte 2019 verbreitet 10 bis 15 €/t weniger als Weizen. Einige Erfasser reden sogar über noch größere Preisabstände.
  • Neuer Brotroggen wird nach wie vor kaum gehandelt. Offenbar spekuliert man auf eine Preisrallye wie 2018.
  • Im Gegensatz zu den anderen Getreidearten haben die Prämien für neuerntige Sommerbraugerste zuletzt stellenweise wieder leicht angezogen. Die Zuschläge auf die Erzeugerpreise für normale Futtergerste liegen teils schon wieder bei attraktiven 35 bis 45 €/t. Vor allem im Westen stellen einige Abnehmer allerdings mit 155 bis 170 €/t frei Gosse nach wie vor regelrechte Abwehrgebote heraus.


Preise auf Ernteniveau?


Es versteht sich, dass die „neuen“ Preise bei Landwirten keine Begeisterungsstürme hervorrufen. Schließlich hat schon die zweite Hälfte der Vermarktungssaison 2018/19 enttäuscht, und nun deuten die Zeiger zur neuen Ernte auch eher nach unten als nach oben. Falls Sie noch keine Vorkontrakte abgeschlossen haben, sollten Sie das allerdings bald nachholen. Denn wenn es schlecht läuft, geben die Kurse sogar noch weiter nach.


Analysten warnen zwar vor einer Dürre und einbrechenden Erträgen wie 2018. In der Tat gibt es in etlichen Regionen Deutschlands Niederschlagsdefizite. Aber die Lücken sind nicht so groß wie vor zwölf Monaten, die letzten Regenfälle haben die Lage zunächst spürbar entspannt, und die meisten Getreideflächen sehen wirklich nicht gerade schlecht aus.


Selbst Skeptiker erwarten in Deutschland eine Getreideernte über Vorjahresniveau. Die Prognosen des Deutschen Raiffeisenverbandes und anderer Analysten liegen bei plus 20 bis 25%. „Die Zahlen können sich noch ändern, aber ich glaube nicht, dass aus einem dicken Plus noch ein Minus wird“, sagt ein norddeutscher Marktkenner. Falls sich die Ernte verzögere, könne es kurzfristige Preisausschläge nach oben geben. Aber ansonsten sehe er eigentlich kaum Spielraum nach oben.


Weitere bärische Signale


Beim Blick auf den Weltmarkt fällt es ebenfalls schwer, Argumente für anziehende Getreidepreise zu finden. Im Gegenteil, von dort droht eher Druck:


  • Bis auf wenige Ausnahmen werden die maßgeblichen „Getreidenationen“ deutlich mehr ernten als 2018/19. Das gilt auch für die exportorientierten Schwarzmeerländer Russland, Kasachstan sowie die Ukraine. Damit droht dem EU-Export wieder ein harter Konkurrenzkampf.
  • Normalerweise stützten Chinas Getreideimporte die Weltmarktpreise. Das könnte jetzt anders sein. Wegen der Afrikanischen Schweinepest soll bereits ein Drittel aller Schweinebestände im Reich der Mitte gekeult worden sein. Es wird damit weniger Futter gebraucht, und China muss weniger importieren. Voraussichtlich liegt am Saisonende 2019/20 deshalb auch mehr Mais in den weltweiten Lägern als bislang erwartet (siehe Übersicht links), meinen Analysten.


joerg.mennerich@topagrar.com


◁ Zu unseren Preisen


Die Preisangaben in der Übersicht beziehen sich auf Erzeugerpreise für Anlieferung von mind. 10 t frei Lager des Handels (o. MwSt.). Bei Verladung im Streckengeschäft können 5 bis 7,50 €/t höhere Preise erzielt werden. Ob die von uns genannten Preise im Einzelfall erzielbar sind, hängt auch vom lokalen Wettbewerb und der Verhandlungsposition (u.a. Kauf von Betriebsmitteln) des einzelnen Landwirtes ab.


Qualitätskriterien: E-Weizen: mind. 14% RP, 50 Sedi, 250 Fz, 78 kg/hl; A-Weizen: 13% RP, 40 Sedi, 240 Fz; Brotweizen: mind. 12% RP, 30 Sedi, 220 Fz, 76 kg/hl; Futterweizen: mind. 11,5% RP, 76 kg/hl; Brotroggen: mind. 120 Fz, max. 0,05% Mutterkornbesatz; Futtergerste: mind. 63 kg/hl; Braugerste: 11,5% RP, 95% Keimenergie, 90% Vollgerste (>2,5 mm).

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