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Export stützt die Preise

Lesezeit: 3 Minuten

Die Getreidepreise tendieren nach wie vor stabil, dabei soll es große Vorräte geben. Die Verladungen für den Export laufen allerdings auf Hochtouren, und das entlastet den Markt.


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Einige Händler lassen nichts unversucht, um die Preise für Restmengen der Ernte 2015 zu drücken. So heißt es z. B., die Bestände seien noch groß, und es gebe bei den Preisen keine Luft nach oben. Die Realität sieht allerdings anders aus: Je näher man den Seehäfen Hamburg und Rostock sowie den ebenfalls absatzstarken Binnenwasserhäfen kommt, desto eher lassen sich für guten Weizen und Exportgerste zumindest moderate Aufschläge erzielen. „Die Verladungen laufen auf Hochtouren“, sagt ein Händler. Und süddeutschen Vermarktern sei es endlich wieder gelungen, E-Weizen nach Südeuropa zu verkaufen. An diesen Signalen kämen auch heimische Abnehmer nicht vorbei.


Vorräte überschätzt?

Inzwischen hegen Verarbeiter bei uns erste Zweifel daran, ob die Vorräte wirklich noch so groß sind wie angenommen. „Im Norden ist Gerste weitgehend durch, und sehr viel Weizen liegt hier auch nicht mehr“, ist ein Beobachter aus Mecklenburg-Vorpommern überzeugt. Sollte das in anderen Regionen Deutschlands ähnlich sein und sich die Ernte 2016 eventuell verzögern, könnte es sogar kräftige Preisaufschläge geben – vergleichbar denen, die Ende Juni/Anfang Juli 2015 einige Tage lang bezahlt wurden.


Noch ist das allerdings nichts als Spekulation. Die sogenannten fundamentalen Daten sprechen gegen nennenswerten Preisspielraum nach oben. Das gilt auch für den jüngsten Bericht des US-Agrarministeriums (USDA). Dieses hat seine hohen Erntezahlen für 2015/16 weitgehend bestätigt, und auch eine Prognose für 2016/17 veröffentlicht – auf den ersten Blick eine bärische:


  • Die globale Weizenerzeugung sinkt um ca. 7 Mio. t auf 727 Mio. t. Die Vorräte wachsen aber bis Mitte 2017 um weitere 15 Mio. t auf fast 260 Mio. t.
  • Die Maisvorräte treten im Gegensatz dazu bei 207 Mio. t annähernd auf der Stelle. Die Produktion soll um 42 Mio. t auf gut 1 Mrd. t steigen. Dieses Niveau erreicht aber auch der Verbrauch, der gegenüber 2015/16 um 27,5 Mio. t zulegt.


Diese Zahlen haben natürlich umgehend Pessimisten auf den Plan gerufen. Die unkten sofort, damit seien nachhaltig gedeckelte Preise vorprogrammiert, wenn nicht sogar weiter nachgebende. Die internationalen Börsen haben hingegen recht gelassen auf den USDA-Bericht reagiert. An der Pariser Matif zogen die Preise am Tag nach der Veröffentlichung sogar an. Auch im realen Handel hat es bislang bei uns keinen „Erdrutsch“ bei den Kursen gegeben.


Noch mehr EU-Exporte:

Der Bericht des USDA enthält auch Zahlen, die aus unserer Sicht für stabile bis feste Preise sprechen. Das gilt besonders für die Angaben zu den EU-Drittlandexporten:


Die Weizenausfuhren der EU sollen demnach gegenüber 2015/16 um 2 Mio. t auf insgesamt 34,5 Mio. t steigen. Russland bleibt zwar ein harter Konkurrent, aber die Ukraine soll 4 Mio. t weniger Weizen exportieren. Die USA selbst soll am Weltmarkt auch noch nicht wieder so stark auftreten wie früher.


Bei Grobgetreide (Gerste, Mais und Co.) erwarten die US-Analysten ebenfalls eine Zunahme der EU-Ausfuhren. Diese ist allerdings mit plus 0,5 Mio. t auf ca. 12 Mio. t recht moderat. Trotzdem: Wenn das USDA Recht behält, wird der Export die Getreidepreise in der EU auch 2016/17 stützen.


Jörg Mennerich

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