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Futter jetzt schon vorkaufen?

Lesezeit: 3 Minuten

Die Mischfutterkosten sind gesunken. Tierhalter interessieren sich wieder stärker für langfristige Kontrakte. top agrar hat sich umgehört, ob sich absichern derzeit schon lohnt.


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Die Preise für Mischfutter sind spürbar gesunken. Kein Wunder also, dass sich Tierhalter nun stärker für längerfristige Futterkontrakte interessieren. Aber sollte man schon vor der neuen Ernte absichern?


Fakt ist: Die Preise für Sojaschrot sind niedrig. Mitte Mai markierten sie mit 270 bis 280 €/t im Großhandel sogar den tiefsten Stand seit eineinhalb Jahren. Hintergrund ist ein Allzeithoch bei der Sojaproduktion und den Endbeständen. Anfang Juni erholten sich die Kurse allerdings, weil die Sojaaussaat in den USA ins Wasser zu fallen drohte. Im deutschen Großhandel stehen die Kurse nun wieder über 300 € pro t.


Sojaschrot satt


„Die Hedgefonds haben den Wettermarkt genutzt und die Sojapreise nach oben getrieben. Wenn sie Kasse machen, pendeln die Preise auch wieder zurück.“, ist Dr. Gunnar Springer überzeugt, der die Futtermittelsparte der HaGe Kiel leitet. Die Kurse für Sojaschrot könnten sogar weiter sinken, meint der norddeutsche Experte. „China wird wegen der ASP-Ausbreitung deutlich weniger Sojaschrot verfüttern. Chinas Sojaimport könnte von 95 Mio. t auf 70 Mio. t pro Jahr sinken“, glaubt Springer. Die globalen Vorräte würden weiter anschwellen.


Bei der Agravis in Münster sieht man die Lage weniger dramatisch. „Als Ausgleich werden Regionen außerhalb von China mehr Soja benötigen“, glaubt der Bereichsleiter für Futtermittel, Jürgen Wortmann. Aber auch er sieht „hohe Altbestände“, die die Preise unten halten dürften.


Die gute Versorgung gilt auch fürs Getreide. „In der EU erwarte ich eine normale Ernte, was den Markt bei uns entspannt“, erklärt Springer von HaGe. Angebotsdruck könne zudem erneut aus dem Schwarzmeerraum kommen. Dort sei das Wetter zuletzt ebenfalls gut gewesen.


Trump-Effekt unkalkulierbar


Unkalkulierbar sind nach Meinung beider Manager allerdings die politischen Einflüsse. So bringe der Handelsstreit zwischen den USA und China die Warenströme auf der Welt durcheinander. „US-Farmer bekommen jetzt Ausgleichzahlungen aufgrund des Handelsstreits, was den Anbau von Mais und Soja fördert“, erklärt Wortmann.


Die Futtermischer tun sich deshalb schwer mit Prognosen. „Die Futterpreise sind schwer vorherzusagen“, erklärt Adrie van der Ven, COO bei Forfarmers. Er legt sich bei den Kontrakten nicht fest. „Wer Verträge will, bekommt sie bei uns. Entscheiden muss aber jeder Landwirt selbst.“


Teilabsicherung sinnvoll?


Die Agravis-Empfehlung ist etwas klarer: „Mischfutter ist aktuell günstig. Wir raten dazu, sich mit Ware einzudecken, allerdings nicht zu 100%.“ So habe man die Chance auch von weiter sinkenden Preisen zu profitieren. Es gebe aber auch Risiken wie z.B. der Krisenherd im Iran. Das könne für Volatilität sorgen, so Wortmann.


Ähnlich sieht es auch Springer: „Wir empfehlen unseren Landwirten, mindestens ein Drittel abzudecken.“


Für Hajo Wessel von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen stehen Tierhalter aber nicht unter Zeitdruck. „Die Preise entwickeln sich derzeit nach unten“, meint der Marktexperte.


Harter Wettbewerb


Für ihn machen aktuell höchstens Teilabsicherungen Sinn. Dabei sieht er Tierhalter derzeit in einer guten Verhandlungsposition. Durch sinkende Tierzahlen werde der „Mischfutterkuchen“ kleiner. Die Unternehmen würden deshalb versuchen, mit günstigen Kontrakten die Bauern frühzeitig zu binden.


andreas.beckhove@topagrar.com

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