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Getreide: Restmengen bis April vermarkten

Lesezeit: 3 Minuten

Die Notierungen für Brot- und Futtergetreide enttäuschen, und viele Landwirte schieben den Verkauf vor sich her. Warten Sie damit aber nicht zu lange.


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Ich habe meinem Handelspartner gesagt, er soll erst wieder anrufen, wenn er mehr bezahlt“, berichtet ein thüringischer Ackerbauer. Und viele seiner Berufskollegen aus anderen Bundesländern sind ebenfalls nicht in „Verkaufsstimmung“. Denn der Getreidemarkt ist ausgesprochen lahm ins Jahr 2016 gestartet. Neugeschäfte kamen mit den heimischen Verarbeitern bislang kaum zustande, und beim Export, z. B. über die Seehäfen Hamburg und Rostock, handelt es sich derzeit in erster Linie um die Abwicklung bestehender Verträge. Die Notierungen für Weizen, Mais und Co. können sich denn auch nur knapp behaupten. Von den nachhaltigen Schwächen, die einige „Analysten“ für den Rest der Saison vorhersagen, kann jedoch keine Rede sein.


Die Wahrheit über die Vorräte:

Vor allem die Vorräte müssen oft als Argumente herhalten, um Baisse-Prognosen zu untermauern. Das gilt auch für die jüngsten Prognosen des US-Agrarministeriums (USDA) für 2015/16:


  • Mitte 2016 sollen weltweit Weizenvorräte von 232 Mio. t vorhanden sein (ca. 19 Mio. t mehr als am Saisonende 2014/15). Der Ernte von 735 Mio. t steht ein Bedarf von 716 Mio. t gegenüber.
  • Bei Grobgetreide (Mais, Gerste, Roggen, Hafer usw.) sind die Verhältnisse etwas ausgeglichener. Die globalen Vorräte wachsen nur um knapp 2 Mio. t auf dann 245 Mio. t. Das USDA beziffert die Ernte jetzt auf 1,262 Mrd. t (ohne Reis) und den Verbrauch auf 1,26 Mrd. t.


Angesichts dieser Zahlen hatten Spekulanten weiteren und vor allem kräftigen Druck auf die Terminkurse erwartet. Dieser blieb jedoch aus. An der CBoT in den USA ging es z. B. mit den Weizenkursen zeitweilig sogar moderat aufwärts und an der Pariser Matif gab es auch keine gravierenden Preiskorrekturen nach unten. Wie ist das zu erklären?


„Teils damit, dass die großen Vorräte längst eingepreist sind“, erklärt ein Börsenkenner. „Ein paar Mio. t mehr oder weniger interessieren keinen.“ Beim Thema „Vorräte“ würden Marktteilnehmer eher hellhörig. Die Mengen sind in der Tat nur die halbe Wahrheit. Entscheidend ist, wo sie sind und ob sie für den Markt zur Verfügung stehen.


Fakt ist: Über 40 % der weltweiten Getreidebestände (ohne Reis) entfallen mittlerweile auf China (vgl. Übersicht). Das Reich der Mitte will dadurch in erster Linie die eigene Versorgung sichern. Das weltweite Sicherheitsnetz ist damit erheblich dünner, als es auf den ersten Blick erscheint. Selbst wenn die nächste Ernte nur im langjährigen Schnitt liegt, könnte es schon wieder eng werden.


Den Export nicht abschreiben.

Es wäre ­ohnehin falsch, den Getreidemarkt 2015/16 vorschnell abzuhaken. Die Frage ist nicht ob, sondern wann die Nachfrage wieder in Gang kommt:


  • Die heimischen Mühlen arbeiten „just in time“. Große Rohstoffvorräte werden nicht angelegt. Diese müssen also ergänzt werden. Das dürfte die Notierungen für B-Weizen (evtl. auch für A und E) und für guten Brotroggen festigen.
  • Gleiches gilt für die Mischfutterhersteller. Hier werden seit einiger Zeit zwar wieder Umsätze mit Futtergerste getätigt. „Bei anderem Getreide gibt es aber Nachholbedarf“, ist ein westdeutscher Beobachter überzeugt. Er rechnet mit anziehenden Futtergetreidepreisen.
  • Optimisten setzen zudem darauf, dass der EU-Exporthandel bald besser zum Zuge kommt, z. B. in Nordafrika.


Aber Vorsicht: Es gibt keine Garantie, dass die Preise wirklich anziehen und vor allem nicht, dass das lange so bleibt. In den letzten Jahren war es richtig, sich bis Ende April von Restmengen zu trennen. Was spricht dagegen, das auch dieses Mal zu tun? Jörg Mennerich

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