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Gibt es Licht am Horizont?

Lesezeit: 3 Minuten

Die Getreidepreise schwächeln. Denn die Nachfrage stockt, und es wird auf große Vorräte spekuliert. Etliche Erzeuger wollen diese aber erst 2016/17 verkaufen.


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Die Preise für Brot- und Futtergetreide haben weiter nachgegeben. „Mir werden Kurse genannt, die ich zuletzt gehört habe, als Brüssel noch selbst Getreide einlagerte“, berichtet ein Ackerbauer. Er wirtschaftet zwar in einem Gebiet, das eher zu den absatzschwachen und frachtfernen zählt. In anderen Regionen sind aber auch keine attraktiveren Erlöse zu erzielen.


Die Abgabebereitschaft ist gering. Viele Landwirte setzen darauf, dass sich die Lage in den nächsten Monaten wieder bessert. Wenn nicht, dann wollen einige Betriebsleiter ihre Vorräte überlagern, also den Verkauf in die Saison 2016/17 schieben. Lohnt sich das?


Boden müsste erreicht sein.

Je mehr Landwirte hohe Bestände vor sich herschieben, desto enger ist der Preisspielraum nach oben im neuen Wirtschaftsjahr. Das sollten Sie bei Ihrer Strategie berücksichtigen. Ganz zu schweigen von den qualitativen Risiken und der Gefahr, dass Ihr Handelspartner die Altbestände nur zu Niedrigpreisen annimmt. Etliche Erfasser wollen sich übrigens schriftlich bestätigen lassen aus welchem Jahr das gelieferte Getreide stammt. Das Überlagern kann Sie also teuer zu stehen kommen. Aber vielleicht müssen Sie mit dem Verkauf ja auch gar nicht mehr so lange warten.


„Ich glaube, dass die Preise den Boden erreicht haben“, sagt der Chef eines nordwestdeutschen Großhandelsunternehmens. Wenn das Anschlussgeschäft mit den Mühlen sowie den Futtermischern „richtig“ beginne, rechne er sogar mit freundlicheren Tendenzen.


Andere Händler lassen dagegen nichts unversucht, um Landwirte auf nur noch zweistellige Preise pro Tonne Weizen, Roggen, Gerste und Co einzustimmen. Dass das Angebot weltweit drängt und die Nachfrage auf der Stelle tritt – dies schreiben Analysten vor allem Chinas Wirtschaftsproblemen zu –, ist aber längst eingepreist. Gleiches gilt für die wachsenden globalen Getreidereserven.


Wenn das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) oder der Internationale Getreiderat (IGC) mal wieder hohe Angebotszahlen veröffentlichen, ruft das denn auch bei Marktbeteiligten bestenfalls ein Schulterzucken hervor. Das gilt sowohl für den Terminhandel wie auch für den Kassamarkt. Meldungen über widriges Wetter in den Anbaugebieten der USA oder Auswinterungsschäden in Nordost-Europa führen hingegen zu plötzlichen Preisausschlägen nach oben. Diese sind zwar noch nicht nachhaltig, sprechen aber dafür, dass wirklich der Tiefpunkt erreicht sein müsste.


Optimisten setzen überdies darauf, dass der Drittlandexport in den kommenden Wochen wieder positive Impulse bringt. Denn die Konkurrenz aus Osteuropa nimmt ab, und unsere traditionellen Abnehmer auf dem afrikanischen Kontinent müssen noch etliche Mengen am Weltmarkt zukaufen, um z.B. ihren Weizenbedarf zu decken. Das USDA beziffert den aktuellen jährlichen Weizen-Importbedarf Afrikas auf gut 48 Mio. t (vgl. Übersicht). Und weitere fast 25 Mio. t braucht der Mittlere Osten. Zumindest einen Teil dieses Exportkuchens sollten wir uns sichern.


Bei Vorkontrakten abwarten:

Es gibt keine Garantie, dass wir beim Export wirklich schon bald wieder besser zum Zuge kommen. Aber wenn doch, dann gibt es Preisspielraum nach oben. Das gilt nicht nur für das Tagesgeschäft, sondern auch im Hinblick auf die Ernte 2016. Derzeit machen Vorverträge preisbedingt keinen Sinn. Das kann sich allerdings auch wieder ändern.


Jörg Mennerich

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