Mäßige Aussichten auf dem Getreidemarkt, positive Signale für die Rapspreise. Dieses Fazit zog Marktanalyst Jan Peters beim ersten agrarfax-Vorerntegespräch.
Peters erwartet für die anstehende Saison eine weltweit betrachtet überdurchschnittliche Getreideernte – trotz der sich abzeichnenden Ertragseinbußen in Deutschland. „Entsprechend wenig Spielraum sehe ich für einen Höhenflug der Getreidekurse“, so der agrarfax-Gründer. Vor allem für Futtergetreide fiel seine Prognose verhalten aus.
Entscheidend für das hiesige Preisgefüge ist die Entwicklung in Russland, Kasachstan und der Ukraine. 27% des rund um den Globus exportierten Getreides stammen aus dieser Region, wo sich die Bestände bislang gut entwickelt haben. Preisdrückend dürften sich auch die üppige Sojaernte in Südamerika und ein reichliches Maisangebot aus den USA auswirken.
Ab Dezember bessere Preise?
„Trotz der negativen Vorzeichen hat Brotweizen mit hohen Proteinwerten aus Deutschland nach wie vor gute Chancen“, so Peters. Attraktive Preise lassen sich für diese Partien allerdings frühestens ab Dezember erzielen. Bis dahin werde vor allem Getreide aus der Schwarzmeerregion in Richtung der für den deutschen Export wichtigen Häfen in Odessa oder Constanza fließen. Je nach Ernte könnten das Angebot sogar bis weit ins neue Jahr hiesige Landwirte ausbremsen. Ab Februar kommenden Jahres dürften außerdem australische Farmer nach drei Dürrejahren den weltweiten Markt mit Weizen fluten, da auch dort das Angebot die Nachfrage aller Voraussicht nach weit übersteige.
Beobachten Sie die Matif!
Wie in den Jahren zuvor komme es darauf an, den Markt zu beobachten, um Preisspitzen rechtzeitig zu erkennen. „Vergleichen Sie regelmäßig die B-Weizenpreise an der Matif in Paris mit den Großhandelspreisen in Hamburg oder Rostock. Je nach Angebot und Nachfrage liegen diese über denen der Börse. Und je höher der Aufschlag, desto mehr sollten Sie verkaufen.“
Was Ackerbauern pessimistisch stimmt, freut Veredler. Auf Nachfrage eines Zuschauers, ob dieser jetzt Futtervorkontrakte abschließen solle, war Peters Antwort eindeutig: „Die Preise dürften nach der Ernte weiter unter Druck geraten.“ Auch für Rapsanbauer hatte der ehemalige Getreidehändler positive Botschaften: Die Nachfrage werde das Angebot übertreffen. „Wenn der Kurs an der Matif für November die 390-€-Marke überspringt, sollten Sie erste Vorverkäufe tätigen“, gab er den Teilnehmern mit auf den Weg.
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Mäßige Aussichten auf dem Getreidemarkt, positive Signale für die Rapspreise. Dieses Fazit zog Marktanalyst Jan Peters beim ersten agrarfax-Vorerntegespräch.
Peters erwartet für die anstehende Saison eine weltweit betrachtet überdurchschnittliche Getreideernte – trotz der sich abzeichnenden Ertragseinbußen in Deutschland. „Entsprechend wenig Spielraum sehe ich für einen Höhenflug der Getreidekurse“, so der agrarfax-Gründer. Vor allem für Futtergetreide fiel seine Prognose verhalten aus.
Entscheidend für das hiesige Preisgefüge ist die Entwicklung in Russland, Kasachstan und der Ukraine. 27% des rund um den Globus exportierten Getreides stammen aus dieser Region, wo sich die Bestände bislang gut entwickelt haben. Preisdrückend dürften sich auch die üppige Sojaernte in Südamerika und ein reichliches Maisangebot aus den USA auswirken.
Ab Dezember bessere Preise?
„Trotz der negativen Vorzeichen hat Brotweizen mit hohen Proteinwerten aus Deutschland nach wie vor gute Chancen“, so Peters. Attraktive Preise lassen sich für diese Partien allerdings frühestens ab Dezember erzielen. Bis dahin werde vor allem Getreide aus der Schwarzmeerregion in Richtung der für den deutschen Export wichtigen Häfen in Odessa oder Constanza fließen. Je nach Ernte könnten das Angebot sogar bis weit ins neue Jahr hiesige Landwirte ausbremsen. Ab Februar kommenden Jahres dürften außerdem australische Farmer nach drei Dürrejahren den weltweiten Markt mit Weizen fluten, da auch dort das Angebot die Nachfrage aller Voraussicht nach weit übersteige.
Beobachten Sie die Matif!
Wie in den Jahren zuvor komme es darauf an, den Markt zu beobachten, um Preisspitzen rechtzeitig zu erkennen. „Vergleichen Sie regelmäßig die B-Weizenpreise an der Matif in Paris mit den Großhandelspreisen in Hamburg oder Rostock. Je nach Angebot und Nachfrage liegen diese über denen der Börse. Und je höher der Aufschlag, desto mehr sollten Sie verkaufen.“
Was Ackerbauern pessimistisch stimmt, freut Veredler. Auf Nachfrage eines Zuschauers, ob dieser jetzt Futtervorkontrakte abschließen solle, war Peters Antwort eindeutig: „Die Preise dürften nach der Ernte weiter unter Druck geraten.“ Auch für Rapsanbauer hatte der ehemalige Getreidehändler positive Botschaften: Die Nachfrage werde das Angebot übertreffen. „Wenn der Kurs an der Matif für November die 390-€-Marke überspringt, sollten Sie erste Vorverkäufe tätigen“, gab er den Teilnehmern mit auf den Weg.