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Hofladen mitten in Hannover

Lesezeit: 4 Minuten

Die vier „Hoftalente“ vermarkten in ihrem Laden in Hannover Hofprodukte von rund 35 verschiedenen Erzeugern.


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Eine ruhige Nebenstraße mitten im Zooviertel von Hannover. Vor einer ehemaligen Gaststätte stehen Gemüse und Obstkisten, und in großen Buchstaben hängt der Schriftzug „Hoftalente“ über dem Eingang. Seit rund eineinhalb Jahren betreiben die „Hoftalente“ Uta Kuhlmann-Warning, Christoph Geil, Ingwer Feddersen und Heinrich Kruse einen Hofladen mitten in der Stadt. Mitte 2016 öffneten die drei Junglandwirte und die Marketingexpertin den Laden. Nach der Startphase können sie behaupten: „Der Laden läuft!“


350 Artikel:

Entstanden ist die Idee zum Hoftalente-Laden im Rahmen eines Seminars für Öffentlichkeitsarbeit in der Landwirtschaft. „Tatsächlich ist uns Imagewerbung und Öffentlichkeitsarbeit sehr wichtig in dem Ladenkonzept, erklärt Christoph Geil, der in Butjadingen an der Nordsee einen Grünlandbetrieb mit einer Angusherde leitet. Grundlage für das Werbekonzept ist aber der Laden, in dem er zusammen mit den drei anderen Jungunternehmern die ganze Palette an typischen Direktvermarktungs-Erzeugnissen anbietet: Im Angebot sind Klassiker wie Eier, Gemüse, Obst und Fleisch, aber auch Suppen, Eingemachtes, Wein, Brot und Trockenwaren.


Möglich wird das, indem die Hoftalente bei rund 35 landwirtschaftlichen Erzeugern auch überregional zukaufen. Ihre eigenen Produkte bieten sie natürlich auch in dem Laden an: Aus Christoph Geils Betrieb stammt das Angus-Rindfleisch, Heinrich Kruse liefert Wurst und Fleisch vom Schwein und Ingwer Feddersen steuert Käse aus Schleswig-Holstein bei.


Insgesamt stehen im Hoftalente-Laden rund 350 Artikel in den Regalen und Kühlschränken. „Damit können wir es natürlich nicht mit einem Supermarkt aufnehmen, wir sehen uns aber schon als Nahversorger für das Stadtviertel“, erklärt Kuhlmann-Warning das Konzept.


Das ganze Jahr Saison:

Außerdem hat durch den Zukauf immer ein Teilbereich des Sortiments „Saison“. Die Kunden finden so immer die jahreszeit-typischen Klassiker im Geschäft: Im Frühjahr z.B. Spargel und Erdbeeren, im Sommer Beeren und im Herbst auch Kürbisse und Pilze. „Die Kunden erwarten von einem Laden in der Stadt, dass alle aktuellen Saisonprodukte da sind“, erklärt Kuhlmann-Warning.


Bis es soweit war, investierten die vier Hoftalente gut ein Jahr Zeit für den Aufbau des Ladens. Neben der Standort- und Lieferantensuche waren Internetauftritt, Werbung, Ladeneinrichtung und Genehmigungen zu organisieren. „Bei der Gestaltung des Geschäfts haben wir viel selbst gemacht“, erklärt Geil. Eine aufgearbeitete alte Stalltür aus Holz dient z.B. jetzt als Sichtschutz zum Lager. „Neben Arbeit und Zeit haben wir natürlich auch einiges an Geld in das Projekt investiert. Aber wir sind alle jung und wir wollten etwas Neues, außerhalb der Betriebe ausprobieren“, erklärt Christoph Geil die Motivation.


Anspruchsvolle Kunden:

Die Kunden sind meist sogenannte Zielkunden, die anders als Laufkundschaft das Geschäft gezielt für den Lebensmittelkauf ansteuern. Inzwischen bestehe der Kundenstamm zu drei Vierteln aus Stammkunden, schätzt Kuhlmann-Warning. „Die meisten haben uns über Mundpropaganda gefunden oder Berichte in der Lokalpresse über den Laden gelesen“, erklärt sie. Der typische Hoftalente- Käufer koche selbst, sei anspruchsvoll und habe oft Sonderwünsche. „Die erfüllen wir aber gerne“, betont sie.


Der Hoftalente-Laden hat auch sonntags geöffnet. Das ist nicht nur kundenfreundlich, sondern lohnt sich auch: „Der Sonntag ist einer unserer umsatzstärksten Tage“, hat die Geschäftsführerin festgestellt. Die festen Öffnungszeiten des Ladens in der Stadt bieten für sie einen weiteren Vorteil gegenüber dem Hofladen auf dem Betrieb: „Dort ist doch nie Feierabend, weil Kunden, die auf den Hof kommen, auch bedient werden“, ist ihre Erfahrung.


Konzept geht auf:

Anfänglich boten die Hoftalente mittags auch zubereitete Gerichte an. Diese Idee wurde aber schnell verworfen. „Der zusätzliche Aufwand war größer als die Extraeinnahmen“, erklärt Kuhlmann-Warning.


Nach gut einem Jahr sind die Hoftalente durchaus optimistisch: Die Kunden kommen und kaufen, der Hofladen in der Stadt rechnet sich. Überschüsse fließen in die Hoftalente GmbH, um das Sicherheitspolster zu stärken. „Reich werden wir nicht, aber wir wissen, dass wir mit dem Laden auf dem richtigen Weg sind“, fasst Geschäftsführerin Kuhlmann zusammen.


Christian Brüggemann

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