Bei der Initiative Tierwohl (ITW) gibt es endlich etwas Bewegung. Erzeuger, Schlachter und Lebensmittelhandel (LEH) konnten bei der jüngsten Sitzung im Dezember zumindest einige offene Fragen klären. Hier ein Überblick:

• Am 30. Dezember 2015 erfolgen die ersten Überweisungen des Tierwohlentgelts an die Teilnehmer. Das Geld fließt planmäßig nur für die Tiere, die im zweiten Quartal 2015 angeliefert wurden. Die nächste Auszahlung erfolgt dann Ende März.
• Voraussichtlich zum Ende des ersten Quartals 2016 werden dann auch mehrere hundert Betriebe von der Warteliste nachrücken. Bei den Geflügelhaltern könnte es sogar etwas schneller gehen, heißt es bei der ITW. Eine Lösung für alle wartenden Betriebe sei aber vor 2018 eher unwahrscheinlich, weil der Handel erst danach bereit sei, das Programmentgelt aufzustocken (siehe Kommentar S. 3).
• Bis 2018 soll an dem jetzigen System nicht gerüttelt werden. Danach soll es einen sogenannten Tierwohlindex geben, mit dem Tierwohl am Schlachtband messbar wird. Auch die Kriterien sollen für diese Zeit weiterent­wickelt werden. 2016 wird darüber verhandelt. Ab 2021 will man dann 100 % des über den teilnehmenden LEH verkauften Fleischs rechnerisch auf der Erzeugerstufe abdecken. Bei „Schwein“ wären das ca. 8 000 landwirtschaftliche Betriebe.
• Ab April 2016 wird die Kommunikation in Richtung Verbraucher intensiviert, u. a. wird das ITW-Logo auf SB-Verpackungen gedruckt.
• Die ITW hofft zudem, dass sich der Kreis der Einzahler Anfang 2016 vergrößert. Ein bedeutendes Handels­unternehmen zeige ernstes Interesse, heißt es. Auch mit einigen Fleischverarbeitern sei man im Gespräch.