Der Start in das Marktmodell der Initiative Tierwohl (ITW) zum 1. Juli 2021 ging ziemlich daneben. Für etliche Tierwohlschweine, die nicht vertraglich mit dem Schlachtunternehmen abgesichert waren, bekamen die Bauern nicht den versprochenen Mindestbonus von 5,28 €/Tier. Das Problem: „Der tatsächliche Marktbedarf an ITW-Ware ist aktuell überzeichnet“, sagt Dr. Stephan Kruse, der den Einkauf bei Vion leitet. Er habe den Lieferanten aber frühzeitig mitgeteilt, dass die Abnahmekapazität erreicht sei.
Der Frust bei den betroffenen Landwirten ist groß. Denn die Schlachtunternehmen hatten im Vorfeld stark für die ITW geworben. Nachdem das Geld bisher sicher aus dem Fonds kam, der durch den Lebensmitteleinzelhandel (LEH) finanziert wurde, zahlt seit Anfang des Monats der Verbraucher durch höhere Preise dafür. Das Geld sollte dann über die Schlachter zum Landwirt kommen – soweit die Theorie. In der Praxis holpert es allerdings noch.
Mäster ärgert vor allem, dass es vorher immer hieß, man brauche keinen Abnahmevertrag, um den Bonus zu bekommen. Jetzt können Schlachtbetriebe, abseits von Verträgen, doch weniger zahlen, wenn sie die Schweine nicht als ITW-Tiere aufkaufen.
Bei der ITW in Bonn sieht man keine größeren Probleme. Der neue Geschäftsführer Robert Römer erklärt gegenüber top agrar, dass er von Schlachtbetrieben wisse, die noch Mastschweine suchten. „Der Start in eine Marktlösung wird immer von der Suche nach der Balance zwischen Angebot und Nachfrage begleitet“, sagt Römer. Er erwarte zudem, dass der Bedarf an ITW-Ware weiter steige. In der Tat werden in Süddeutschland weiterhin ITW-Schweine gesucht, berichten Marktteilnehmer. Mästern im Norden hilft das allerdings nicht.
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Der Start in das Marktmodell der Initiative Tierwohl (ITW) zum 1. Juli 2021 ging ziemlich daneben. Für etliche Tierwohlschweine, die nicht vertraglich mit dem Schlachtunternehmen abgesichert waren, bekamen die Bauern nicht den versprochenen Mindestbonus von 5,28 €/Tier. Das Problem: „Der tatsächliche Marktbedarf an ITW-Ware ist aktuell überzeichnet“, sagt Dr. Stephan Kruse, der den Einkauf bei Vion leitet. Er habe den Lieferanten aber frühzeitig mitgeteilt, dass die Abnahmekapazität erreicht sei.
Der Frust bei den betroffenen Landwirten ist groß. Denn die Schlachtunternehmen hatten im Vorfeld stark für die ITW geworben. Nachdem das Geld bisher sicher aus dem Fonds kam, der durch den Lebensmitteleinzelhandel (LEH) finanziert wurde, zahlt seit Anfang des Monats der Verbraucher durch höhere Preise dafür. Das Geld sollte dann über die Schlachter zum Landwirt kommen – soweit die Theorie. In der Praxis holpert es allerdings noch.
Mäster ärgert vor allem, dass es vorher immer hieß, man brauche keinen Abnahmevertrag, um den Bonus zu bekommen. Jetzt können Schlachtbetriebe, abseits von Verträgen, doch weniger zahlen, wenn sie die Schweine nicht als ITW-Tiere aufkaufen.
Bei der ITW in Bonn sieht man keine größeren Probleme. Der neue Geschäftsführer Robert Römer erklärt gegenüber top agrar, dass er von Schlachtbetrieben wisse, die noch Mastschweine suchten. „Der Start in eine Marktlösung wird immer von der Suche nach der Balance zwischen Angebot und Nachfrage begleitet“, sagt Römer. Er erwarte zudem, dass der Bedarf an ITW-Ware weiter steige. In der Tat werden in Süddeutschland weiterhin ITW-Schweine gesucht, berichten Marktteilnehmer. Mästern im Norden hilft das allerdings nicht.