Nach teils drastischen Minuskorrekturen haben sich die Jungbullennotierungen zuletzt wieder etwas besser behaupten können. Einige Schlachter forderten von den Mästern zwar weitere Preiszugeständnisse. Denn das Geschäft mit Hälften und Teilstücken läuft nach wie vor auf Sparflamme. Aber das Angebot hat abgenommen, und das stützt die Preise zumindest etwas.
Die deutschen Schlachtzahlen liegen bisher im Jahr 2016 bei Jungbullen ca. 11% unter der Vorjahreslinie. Und auch im weiteren Verlauf rechnen die meisten Beobachter mit eher überschaubaren Anlieferungen. Sie warnen allerdings davor, das schon für die Wende zum Besseren am Markt zu halten.
„Wenn es gut läuft, haben wir den saisonalen Tiefpunkt gesehen. Aber kurzfristig glaube ich nicht an Luft nach oben“, sagt ein norddeutscher Marktkenner. Zur Begründung verweist er auf die folgenden Fakten:
- Die unbefriedigenden Erlöse der Mäster findet man an den Fleischtheken kaum wieder. Es fehlen also absatzbelebende Impulse für Frischfleisch durch günstige Preise, um das eine oder andere Teilstück mehr abzusetzen.
- Der Verkauf an heimische Verarbeiter läuft dagegen zwar vergleichsweise problemlos. Aber die stehen beim Rohstoff „Rindfleisch“ nach wie vor mit beiden Füßen auf der Preisbremse.
Entlastung versprechen vorerst also nur der Versand nach Südeuropa sowie das Drittlandgeschäft, z.B. in die Türkei oder den Libanon. „Das gibt den Preisen aber kaum Auftrieb“, sagt ein Händler. Dafür seien die Ausfuhren noch zu gering.