Die Notierungen für Jungbullen haben etwas angezogen. Denn die Nachfrage ist lebhafter geworden. Zuletzt kündigten Schlachter Widerstand gegen weitere Aufschläge an. „Aber noch haben wir das Ende der Fahnenstange nicht erreicht“, gibt sich ein Branchenkenner optimistisch.
In der Tat spricht kurzfristig mehr für feste Schlachterlöse als dagegen:
- Das Angebot bleibt überschaubar. In Deutschland liegen die Schlachtzahlen bei Jungbullen im laufenden Jahr gut 7% unter der Vorjahreslinie. Der Abstand wird wohl auch nicht kleiner. Denn es gibt keine bzw. kaum Tiere, die in den letzten Wochen zurückgehalten wurden und jetzt auf den Markt drängen könnten.
- Die Nachfrage dürfte hingegen noch mehr Fahrt aufnehmen. Schließlich steht der Winter vor der Tür, und es kommt vermehrt Rindfleisch auf den Teller. Positive Impulse versprechen sich Beobachter überdies vom Weihnachtsgeschäft und den damit verbundenen Verkaufsaktionen des LEH.
Die Voraussetzungen für lukrative Bullenverkäufe sind also durchaus gut. Mäster sollten damit allerdings nicht zu lange warten. Die Schlachtungen fürs Weihnachtsgeschäft waren in den letzten Jahren oft schon in der ersten Dezemberwoche wieder vorbei. Danach beruhigte sich der Markt. Das könnte auch jetzt so kommen, und dann gäbe es Aufschläge wohl nur noch für vollfleischige, ausgesuchte Metzgertiere.
Letztere können dann zwar eventuell die Marke von 4 €/kg SG knacken. Mittlere Qualitäten werden das nach Ansicht der meisten Beobachter nicht schaffen. „Dafür fehlen einfach die zusätzlichen Impulse durchs Drittlandgeschäft“, sagt ein Marktkenner.