Nach Ostern hat die Rindfleischnachfrage leicht abgenommen. Das gilt vor allem für hochpreisige Edelteile. Etliche Schlachter beklagen sich denn auch über „völlig unzureichende Erlöse im Weiterverkauf“ und versuchen, die Erzeugerpreise für Jungbullen zu drücken. Bislang zumeist aber ohne Erfolg. „Das Angebot ist nämlich ausgesprochen klein“, berichtet ein norddeutscher Viehhändler. Stellenweise sei zuletzt sogar die Rede von Lieferengpässen gewesen. Das habe die Notierungen etwas befestigt.
Dass Letzteres so bleibt, ist zwar nicht sicher. Normalerweise neigen die Jungbullenpreise in dieser Jahreszeit etwas zur Schwäche. Fakt ist allerdings, dass sich die Schlachtungen im laufenden Jahr bis Anfang April etwa 6% unter der Vorjahreslinie bewegten und diese Lücke bis auf Weiteres wohl auch nicht schließen. Nennenswerte Zufuhren aus anderen EU-Ländern sind ebenfalls nicht in Sicht, da die Rindermast zumeist auf der Stelle tritt (aktuelle USDA-Prognosen finden Sie übrigens ab Seite 114).
Auch Folgendes könnte zu festeren Jungbullenpreisen führen als Skeptiker wahrhaben wollen:
Die Nachfrage nach edlem Rindfleisch dürfte nach einer kurzen Delle relativ schnell wieder in Gang kommen. Der Außer-Haus-Verzehr läuft nach wie vor nicht, aber viele Verbraucher haben in Corona-Zeiten gemerkt, dass es Spaß macht, selbst zu kochen und zu braten.
Positive Impulse versprechen sich Beobachter auch von der Grillsaison. Rind, z.B. in Form von Steaks oder Bratenstücken, gehört bei den meisten Konsumenten mit auf den Rost. Und Hack für Burger-Patties ist ohnehin ein Selbstläufer.
Sollten die Corona-Auflagen gelockert werden, könnte der Rindfleischmarkt sogar viel besser in Fahrt kommen, als saisonal üblich, und zwar selbst dann, wenn zuerst nur die Außengastronomie wieder in Betrieb geht. Noch ist das aber nichts als Spekulation.
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Nach Ostern hat die Rindfleischnachfrage leicht abgenommen. Das gilt vor allem für hochpreisige Edelteile. Etliche Schlachter beklagen sich denn auch über „völlig unzureichende Erlöse im Weiterverkauf“ und versuchen, die Erzeugerpreise für Jungbullen zu drücken. Bislang zumeist aber ohne Erfolg. „Das Angebot ist nämlich ausgesprochen klein“, berichtet ein norddeutscher Viehhändler. Stellenweise sei zuletzt sogar die Rede von Lieferengpässen gewesen. Das habe die Notierungen etwas befestigt.
Dass Letzteres so bleibt, ist zwar nicht sicher. Normalerweise neigen die Jungbullenpreise in dieser Jahreszeit etwas zur Schwäche. Fakt ist allerdings, dass sich die Schlachtungen im laufenden Jahr bis Anfang April etwa 6% unter der Vorjahreslinie bewegten und diese Lücke bis auf Weiteres wohl auch nicht schließen. Nennenswerte Zufuhren aus anderen EU-Ländern sind ebenfalls nicht in Sicht, da die Rindermast zumeist auf der Stelle tritt (aktuelle USDA-Prognosen finden Sie übrigens ab Seite 114).
Auch Folgendes könnte zu festeren Jungbullenpreisen führen als Skeptiker wahrhaben wollen:
Die Nachfrage nach edlem Rindfleisch dürfte nach einer kurzen Delle relativ schnell wieder in Gang kommen. Der Außer-Haus-Verzehr läuft nach wie vor nicht, aber viele Verbraucher haben in Corona-Zeiten gemerkt, dass es Spaß macht, selbst zu kochen und zu braten.
Positive Impulse versprechen sich Beobachter auch von der Grillsaison. Rind, z.B. in Form von Steaks oder Bratenstücken, gehört bei den meisten Konsumenten mit auf den Rost. Und Hack für Burger-Patties ist ohnehin ein Selbstläufer.
Sollten die Corona-Auflagen gelockert werden, könnte der Rindfleischmarkt sogar viel besser in Fahrt kommen, als saisonal üblich, und zwar selbst dann, wenn zuerst nur die Außengastronomie wieder in Betrieb geht. Noch ist das aber nichts als Spekulation.