Die Notierungen für männliche Schlachtrinder waren bis zuletzt fest gestimmt. Die Inlandsnachfrage hat spürbar zugenommen. Außerdem bemühte sich plötzlich auch der Exporthandel wieder um passende Qualitäten. Beobachter berichteten über vermehrte Verkaufsaktivitäten in Richtung Norwegen und Türkei. Das Jungbullenangebot pendelte hingegen zurück.
Leider gibt es keine Garantie, dass die Notierungen ihr derzeitiges Niveau nach dem Jahreswechsel beibehalten. Das Angebot wird überschaubar bleiben. Denn die Bullenmast stagniert bei uns, und es droht auch keine Gefahr durch zeitweilig zurückgehaltene Tiere. „Diese gibt es derzeit nicht“, sagt ein Marktkenner. Er und die meisten seiner Kollegen fürchten allerdings, dass die Nachfrage etwas ruhiger wird:
- Das Thekengeschäft mit Edelteilen nimmt im Januar normalerweise spürbar ab. Das deckelt die Preisaussichten für typbetonte Tiere.
- Etliche Fleischverarbeiter fahren ihre Produktion nach der Weihnachtspause oft erst langsam wieder hoch. Das gilt besonders für Süddeutschland. Verarbeitungsbullen sind also vermutlich nicht besonders rege gefragt. Viele Firmen klagen ohnehin über „viel zu hohe“ Rohstoffkosten.
- Auch das Drittlandgeschäft sowie der Versand in andere EU-Staaten versprechen keine nennenswerte Entlastung. Traditionellen Abnehmern in Südeuropa fehlt nach wie vor einfach das Geld, um deutsches Bullenfleisch zu ordern. Und ob das Drittlandgeschäft über die Drehscheibe „Türkei“ wieder voll anspringt, ist offen.