Das Ostergeschäft war offen-bar schneller vorbei als gedacht. Schon Mitte März gaben die Notierungen für männliche Schlachtrinder wieder nach, obwohl die Anlieferungen überschaubar blieben. Beobachter begründen dies vor allem mit Problemen, Edelteile zu attraktiven Erlösen beim Lebensmittelhandel zu platzieren. Bei den heimischen Verarbeitern soll sich aber auch Widerstand gegen „zu hohe“ Bullenpreise geregt haben.
Auch im weiteren Verlauf gibt es mehr Argumente für schwache als für feste Kurse:
- Höherpreisiges Rindfleisch ist an den Fleischtheken nach Ostern nur schwer an den Mann bzw. die Frau zu bringen.
- Der Abverkauf an Fleischwarenwerke wird nicht einfacher.
Falls Sie schlachtreife Tiere im Stall haben, sollten Sie diese abgeben, bevor die Notierungen noch weiter sinken. Oder Sie gedulden sich noch einige Wochen. Optimisten rechnen nämlich nicht mit einer sehr langen Durststrecke auf dem Rindfleischmarkt.
Sie setzen z.B. darauf, dass das Drittlandgeschäft auch 2016 wieder so positiv überrascht wie im Vorjahr. 2015 konnte die EU allen Unkenrufen zum Trotz die Exporte von Rind- und Kalbfleisch um gut 7% auf knapp über 600000 t steigern, obwohl der russische Markt versperrt war. Neben traditionellen Abnehmern, wie dem Libanon und Hongkong, hat sich die Türkei mit fast 57600 t zu einem wichtigen Abnehmer von europäischem Rindfleisch entwickelt. Dort sowie in angrenzenden Staaten erwarten Beobachter auch im weiteren Verlauf attraktive Absatzmöglichkeiten.