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Kommt bald die Wende?

Lesezeit: 4 Minuten

Die Getreidepreise haben bis zuletzt nachgegeben, aber allmählich dürfte der Boden erreicht sein. Verarbeiter füllen ihre Getreidevorräte auf. Außerdem rechnen Optimisten mit zunehmenden Exporten.


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Wer Anfang des Jahres Vorkontrakte zur Ernte abgeschlossen hat, lag damit richtig. Seitdem sind die Notierungen fast durchgehend gesunken. So waren am Jahresanfang z.B. in Norddeutschland zeitweilig fast 200 €/t für prompten Brotweizen im Gespräch und ca. 165 bis 175 €/t für Lieferungen ex Ernte 2019. Davon sind wir heute weit entfernt. Und Skeptiker erwarten bereits eine ähnliche Preisentwicklung wie 2018/19: Von der Ernte bis einschließlich Dezember/Januar traten die Erlöse damals auf der Stelle, und anschließend ging es stetig abwärts. Droht diese Gefahr auch jetzt?


Das Angebot ist größer …


Auf den ersten Blick sind die Aussichten nicht gerade rosig. Die Ernteschätzungen sind zwar in den vergangenen Wochen immer weiter gesenkt worden. Vor allem in Russland sowie der EU hat die Trockenheit zu Ertragseinbußen geführt. Aber insgesamt wurde (abgesehen vom Mais) trotzdem mehr Getreide geerntet als im Jahr davor.


Der Internationale Getreiderat (IGC) beziffert die globale Ernte (ohne Reis) auf rund 2,16 Mrd. t (ca. 1% mehr als im Vorjahr). Die Maismenge sieht der IGC zwar nur bei ca. 1,1 Mrd. t (-3%), und die Vorräte sinken bis zum Saisonende auf 284 Mio. t. Beim Weizen entspannt sich die Versorgungslage hingegen spürbar. Die Ernte liegt laut IGC auf einem Allzeithoch von 764 Mio. t (+4%). Die weltweiten Vorräte wachsen um 6 Mio. t auf 271 Mio. t.


Letzteres würde über ein Drittel des Jahresverbrauchs sichern und ist aus Sicht von Organisationen, die die Welternährung im Blick haben (FAO und andere), ein beruhigender Wert. Allerdings sind größere Ernten und Vorräte nur die halbe Wahrheit. Sie müssen auch für den Markt greifbar sein.


… Aber nur die halbe Wahrheit


Mehr als die Hälfte aller Weizen- und Maisbestände – bis vor Kurzem gingen Beobachter sogar von noch höheren Anteilen aus – bunkert China. Diese Mengen dienen in erster Linie der Eigenversorgung. Und ohne diese Vorräte sieht die weltweite Angebotslage nicht mehr sehr reichlich aus.


Dass China als Folge der Keulung vieler Schweinebestände wegen der Afrikanischen Schweinepest weniger Getreide als Futter verbraucht, wird Pekings Vorratspolitik vermutlich nicht stark ändern. Im Gegenteil: Es könnte sogar sein, dass Engpässe bei der inländischen Fleischversorgung durch Nahrungsmittel auf Getreidegrundlage abgepuffert werden, um so teure Fleischimporte zu begrenzen. Schließlich tobt immer noch der Handelsstreit mit den USA, auch deshalb werden die Chinesen die Getreidespeicher gefüllt lassen.


Jetzt wird es spannend


Abgesehen von den USA rechnen übrigens die meisten Getreideexporteure mit guten weltweiten Absatzchancen. Das gilt auch für die EU. Nach jüngsten Prognosen der Brüsseler Kommission sollen die Weizenausfuhren der EU in Drittländer um 18% und die Gerstenausfuhren um 11% steigen. Nur bei Mais erwartet man wegen der kleineren Ernte ein Minus (siehe Übersicht).


Vor allem die Franzosen scharren bereits mit den Hufen, um russischen Mitbewerbern in Nordafrika, dem Nahen und Mittleren Osten sowie in anderen traditionellen Absatzregionen Paroli zu bieten. Aber auch deutsche Exporteure sollen schon Lieferverträge abgeschlossen haben, heißt es. Normalerweise punkten wir vor allem mit guten Weizenqualitäten und mit Futtergerste.


Wenn der Export zunimmt, werden auch die Verarbeiter ihre Abwehrgebote aufbessern müssen. Noch sind die meisten Firmen gut versorgt. Es gibt aber auch schon erste Anfragen nach Anschlusslieferungen, berichten Makler. Das gelte nicht nur für Mischfutterfirmen, sondern auch für Mühlen.


joerg.mennerich@topagrar.com


◁ Zu unseren Preisen


Die Preisangaben in der Übersicht beziehen sich auf Erzeugerpreise für Anlieferung von mind. 10 t frei Lager des Handels (o. MwSt.). Bei Verladung im Streckengeschäft können 5 bis 7,50 €/t höhere Preise erzielt werden. Ob die von uns genannten Preise im Einzelfall erzielbar sind, hängt auch vom lokalen Wettbewerb und der Verhandlungsposition (u.a. Kauf von Betriebsmitteln) des einzelnen Landwirtes ab.


Qualitätskriterien: E-Weizen: mind. 14% RP, 50 Sedi, 250 Fz, 78 kg/hl; A-Weizen: 13% RP, 40 Sedi, 240 Fz; Brotweizen: mind. 12% RP, 30 Sedi, 220 Fz, 76 kg/hl; Futterweizen: mind. 11,5% RP, 76 kg/hl; Brotroggen: mind. 120 Fz, max. 0,05% Mutterkornbesatz; Futtergerste: mind. 63 kg/hl; Braugerste: 11,5% RP, 95% Keimenergie, 90% Vollgerste (>2,5 mm).

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