Im Sog der schwächelnden Jungbullennotierungen haben auch die Schlachterlöse für Kühe und Färsen spürbar nachgegeben. Das Angebot fällt zwar nach wie vor relativ klein aus, es trifft allerdings auch auf eine ruhige Nachfrage. „Ostern hat dies mal nicht die Impulse gebracht, die wir in anderen Jahren hatten“, berichtet ein Fleischgroßhändler.
Im Gegensatz zu männlichen Schlacht-rindern rechnen Beobachter bei Kühen aber schon bald wieder mit zumindest stabilen Preisen. Die Anlieferungen bleiben überschaubar. Viele Halter haben ihre Herden bereits durchselektiert. Und wenn nicht, dann sollen die überzähligen Tiere bei ausreichend Fläche erst einmal mit auf die Weide. So schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe:
- Die Tiere werden fleischiger, und solche Kühe werden normalerweise besser bezahlt als die stark abgemolkenen.
- Außerdem verspricht der spätere Verkauf saisonalbedingt bessere Erlöse.
Damit es deutlichen Preisspielraum nach oben gibt, muss allerdings auch die Nachfrage wieder lebhafter werden. Das ist jedoch nicht sicher. Denn im Inland läuft das Rindfleischgeschäft vorerst weiter auf Sparflamme. Gleiches gilt für den Versand ins benachbarte Ausland. Und ob das durch vermehrte Drittland-exporte ausgeglichen werden kann – 2015 hat die EU mehr Rindfleisch exportiert –, ist in Fachkreisen umstritten.
Unser Rat: Wenn Ihr Abnehmer Sie jetzt mit Preisabschlägen düpiert, sollten Sie mit dem Verkauf noch warten. Pokern Sie aber bei den Preisen auch nicht zu hoch.