Kühe und Färsen sind zwar nicht so knapp wie männliche Schlachtrinder, aber von einem Überangebot kann keine Rede sein. Deshalb haben sich die Notierungen bis zuletzt zumindest behauptet. Schwere, ausgesuchte Metzgerqualitäten erzielten sogar moderate Preisaufschläge.
Geht es so weiter? Darüber kann man bestenfalls spekulieren. Normalerweise nehmen die Schlachtungen in dieser Zeit des Jahres zu, weil vermehrt Weidetiere zur Schlachtung kommen. Außerdem fürchten Beobachter, dass Milchviehhaltern die sprichwörtliche Puste ausgeht und dass deshalb sogar deutlich mehr Kühe geschlachtet werden als üblich. Das könnte die Preise kräftig unter Druck setzen, unken Pessimisten.
Fakt ist aber: Bis Anfang August 2016 wurden laut amtlichen Zahlen bei uns 16,5% mehr Kühe geschlachtet als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Die Herden sind bereits durchselektiert worden. Der saisonale Angebotsschub könnte also kleiner ausfallen als angenommen. Und die meisten Beobachter glauben auch nicht, dass mehr laktierende Kühe geschlachtet werden. Das gelte allenfalls für schwache Tiere, heißt es. Die guten Kühe würden hingegen an andere Halter verkauft und dort weitergemolken.
Man sollte sich zwar keine falschen Hoffnungen machen. Aber wenn das Angebot wirklich überschaubarer bleibt als Skeptiker glauben, dann halten sich auch die Preise. Die Rindfleischnachfrage der Konsumenten wird zunehmen, und auch der Verkauf an die hiesigen Fleischwarenfabriken kommt besser in Schwung.