Die „Schweinehitze“ lähmte Ende Juli über gut zwei Wochen hin fast alles: Den Fleischhunger der Verbraucher, die Mastleistungen der Tiere und auch den Schweinepreis. Erst Mitte August zog die Notierung erstmals seit Wochen wieder an – gut für die Stimmung der Mäster, aber nach der wochenlangen Durststrecke nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein.Die Nachfrage schwächelte bis zum Redaktionsschluss weiter, sodass viel Schweinefleisch direkt in den Tiefkühler ging. Die Urlauber ließen grüßen – meist aus der Ferne und nicht von der heimischen Fleischtheke. Leider ist derzeit auch das Exportgeschäft mühsam. Immerhin sind jüngst mehrere Schlachter für den China-Export neu zugelassen worden. In den kommenden Wochen dürfte zudem die Inlandsnachfrage wieder anziehen, denn dann enden auch die Ferien auch in den süddeutschen Bundesländern. Spätestens mit deutlich niedrigeren Temperaturen dürfte auch wieder öfter Schwein auf den Tisch kommen. Gleichzeitig wird das Angebot an Schlachttieren in den kommenden Monaten vergleichsweise klein ausfallen:
- Viele Tiere dürften ein bis zwei Wochen später schlachtreif werden als geplant. Mitte August wurden etliche zum Verkauf geplante Partien abgemeldet.
- Die Einstallungen fallen seit einiger Zeit nicht zu reichlich aus. Hintergrund sind die Folgen der Dünge-VO und die Unsicherheiten auf dem Futtermittelmarkt.
Zuletzt lagen die Wochenschlachtungen nur knapp über der Marke von 800000 Tieren. Nicht wenige Experten gehen davon aus, dass bis über den Jahreswechsel hinaus nicht deutlich mehr Schweine an den Haken kommen werden. Das dürfte in der kühleren Jahreshälfte die Chancen auf höhere Preise verbessern.