Am Schweinemarkt ziehen Wolken auf. Die Schlachter werfen nun den Anker und fordern Abschläge. Die Fleischgeschäfte im Vorweihnachtsgeschäft seien zwar erfreulich gelaufen (siehe Übersicht auf S. 121). Aber nun ebbe die Nachfrage ab, heißt es.

Ungewöhnlich ist das nicht, da jedes Jahr kurz vor dem Fest die Nachfrage ruhiger wird. Grundsätzlich ist der Markt aber aus folgenden Gründen recht stabil:

• Es herrscht ein reger Wettbewerb um inländische Schweine. Laut Destatis lag das Angebot zu1etzt 1,5% unter dem Vorjahresniveau. Hiesige Schlachter kaufen deshalb vermehrt holländische Schweine zu.
• Der Drittlandexport stützt den Markt. Vor allem dank China hat die EU die Ausfuhren 2016 bisher um rund 30% ausgebaut.

Wie geht es weiter? Bis Anfang Januar dürfte die Nachfrageflaute anhalten. Auch die Verbraucher sind nach den Feiertagen erst mal gesättigt, sodass die Preise vermutlich weiter bröckeln werden. „Kein Schlachter legt sich gerne Fleisch für 1,60 € ins Lager“, meint ein Händler.

Die „Katerstimmung“ am Markt dürfte aber moderat ausfallen, weil kaum Schlachttage ausfallen. Ein Preisverfall sei nicht zu erwarten, zeigt sich ein Händler zuversichtlich.

Auch danach spricht einiges für einen stabilen Schweinemarkt. Laut Brüsseler Experten soll das EU-weite Angebot im ersten Quartal 2017 drei Prozent kleiner ausfallen als 2016.

Wenn dann der China-Export weiterhin rundläuft, bleiben die Preisaussichten gut.