Die Schweinepreise konnten sich vor Ostern erholen. Die Fleisch-nachfrage hat sich etwas belebt, und das Angebot drängt nicht mehr. Das ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass das Preisniveau mit aktuell 1,33 €/kg Schlachtgewicht (11. KW) weiterhin viel zu niedrig ist.
Das Problem: EU-weit ist noch immer zu viel Ware auf dem Markt. Vor allem die Spanier geben Gas. Sie haben 2015 Deutschland als größten Schweinehalter der EU erstmals überholt und im Vergleich zum Vorjahr 7,6% mehr Schweinefleisch erzeugt. Und der Trend setzt sich fort: Das jüngste Viehzählungsergebnis auf der iberischen Halbinsel ergab 6,8% mehr Tiere.
Auf der Angebotsseite erwarten Brüsseler Experten erst in der zweiten Jahreshälfte etwas Entlastung. Bis dahin bleibt der Markt also gut versorgt, zumal ab Mitte April schon wieder die erste PLH-Ware auf den Binnenmarkt drängen könnte. Vielleicht geht das Fleisch aus dem Froster aber auch direkt in den Export. Denn dort keimt Hoffnung:
- Die Ausfuhren in Drittländer haben 2015 einen neuen Rekord erreicht. Und der Trend ist ungebrochen. Die Brüsseler Experten setzen vor allem auf China, das zuletzt auch höherwertige Teilstücke aus EU-Erzeugung orderte.
- Am Weltmarkt sollen die Preise steigen. US-Schweine liegen aktuell preislich in etwa auf unserem Level. Bis Juni erwarten die Analysten dort aber ein Niveau von 1,60 €/kg SG.
- Auch der Gesprächsfaden mit Russland ist nicht ganz gerissen. Das Importverbot gegen EU-Fleisch läuft zum August aus, wenn Putin es nicht verlängert.