Schweinemäster sind gefrustet. Obwohl Händler ihnen die Schlachtschweine aus den Händen reißen, treten die Preise auf der Stelle. Zur besten Grillzeit Anfang Mai erlösen Mäster rund 40 Cent weniger als im Vorjahr. Mittlerweile ist der Vereinigungspreis zwar wieder auf 1,42 €/ kg SG gestiegen. Für diese Jahreszeit ist das aber erschreckend wenig. Wo hakt es?
- Die Schlachtzahlen in Deutschland stagnieren zwar. EU-weit sollen sie 2018 aber um 1,7% steigen.
- Die rote Seite wehrt sich mit Händen und Füßen gegen höhere Preise. Angeblich vermasselt der Export die Geschäfte – das gilt insbesondere für die Drittlandmärkte.
- Die Konzentration in der Schlachtbranche verschiebt die Machtverhältnisse am Schweinemarkt. Tönnies und Vion kommen zusammen auf über 43% Marktanteil. Höhere Schweinepreise gegen den Widerstand der roten Seite durchzusetzen, gelingt immer seltener.
Auch im weiteren Verlauf werden die Schlachter versuchen, die Preise in Schach zu halten. Trotzdem dürfte die inländische Fleischnachfrage durch Feiertage im Mai und die wärmere Witterung anziehen. „Das muss zu besseren Preisen führen“, meint ein Erzeugervertreter. Das Lebendangebot bleibe schließlich klein.
Für eine bessere Nachfrage bzw. Preise spricht auch, dass ab Juni die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland auf dem Programm steht. Erfahrungsgemäß steigt dann die Grillaktivität in deutschen Gärten.