Der Schweinepreis stagniert bei 1,66 € pro kg SG. Das ist zwar deutlich mehr als man noch im Frühjahr erwarten konnte. Trotzdem glauben viele Erzeuger, es müsste noch etwas mehr drin sein. Ist der Markt wirklich ausgereizt?
Die Meinungen hierzu gehen auseinander: Einerseits ist das Angebot an Schweinen gar nicht so knapp. Deutschland schlachtet aktuell ungefähr auf Vorjahresniveau. Und EU-weit rechnet man im 3. Quartal immer noch mit einem leichten Plus von 0,3% bei den Schlachtungen. Vor allem Spanien bringt aktuell noch 5 bis 6% mehr Tiere an den Haken als im Vorjahr.
Andererseits belastet das den Markt kaum, denn der Drittlandexport brummt. In den ersten fünf Monaten des Jahres hat die EU 40% mehr Schweinefleisch außerhalb der Gemeinschaft abgesetzt. Allein China importierte 765000 t EU-Ware und hat die Einfuhren im Vergleich zu 2015 mehr als verdoppelt.
„Preisbremser“ behaupten zwar, dass das aktuelle Niveau für die Chinesen schon zu hoch sei. Davon ist bisher allerdings wenig zu spüren.
Zugegeben, das Inlandsgeschäft könnte besser laufen. Fehlendes Grillwetter und die Urlaubszeit schwächen die Fleischnachfrage. Doch die Ferien sind in den ersten Bundesländern bereits beendet. „Wenn das Angebot nicht steigt, ist vielleicht noch was drin“, sagt ein Marktexperte. Unwahrscheinlich ist das nicht, denn im 4. Quartal sollen die EU-Schlachtungen um 2,4% zurückpendeln.