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Mausklick statt Handschlag?

Lesezeit: 3 Minuten

Im Ein- und Verkauf können Landwirte auf immer mehr digitalen Marktplätzen handeln. Viele Agrarhändler bieten Digitallösungen für die Vermarktung an. Schöne neue Welt?


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Ohne digitale Helfer geht heute fast nichts mehr. Das gilt in der Landwirtschaft auch beim Ein- und Verkauf, wenn unmittelbar Geld ausgegeben, eingenommen, gespart – oder auch verschenkt wird. Daher ist es für die erfolgreiche Vermarktung von Kartoffeln, Schweinen oder Getreide quasi Pflicht, aktuelle Börsenkurse und Erzeugerpreise online zu checken und dafür digitale Plattformen zu nutzen. Auch Dünger, Ersatzteile, Futter oder Maschinen lassen sich so jederzeit, schnell, weltweit und bestenfalls zu einem günstigeren Preis bestellen.


Transparentere Märkte


Die digitalen Werkzeuge dafür sind teils schon etabliert: Onlinebroker helfen bei der Absicherung per Börsengeschäft, via Handelsplattform kann man seine Weizenernte zum Wunscherlös anbieten. Die Vorteile dieser Hilfsmittel für Landwirte sind:


  • schnellerer, größerer Marktüberblick.
  • Mehr Auswahl an Anbietern, Abnehmern und gesuchten Qualitäten.
  • Einfacherer Vergleich.
  • Das gilt besonders für Waren mit standardisierten Qualitäten, wie z.B. B-Weizen oder KAS-Dünger.


In jüngster Zeit sind bei der Digitalisierung des Agrarhandels zwei Trends festzustellen: Einerseits entwickeln die Start-ups neue Handelsplattformen, wie u.a. „agrando“ oder „agrora“ für die Getreidevermarktung. Diese bieten mit Funktionen wie Push-Nachrichten, Apps, Übersichtskarten, automatischen Suchen, Limitfunktionen usw. neue Vermarktungsmöglichkeiten. Hin- zu kommen Einkaufsportale, beispielsweise für Ersatzteile (u.a. Barts Parts), Landmaschinen (traktorpool.de) oder produktübergreifend (ag.supply).


Andererseits sind inzwischen zahlreiche traditionelle Agrarhändler auf den Digitalzug aufgesprungen und präsentieren unternehmenseigene Lösungen. Teils bieten die Portale mehr als das eigentliche Geschäft: Dokumentation, Ackerschlagdatei, Nährstoffbilanzen, Büromanagement usw. Bei Agravis heißt das Digitalangebot „myfarmvis“, der norddeutsche Agrarhändler ATR ist mit „myagrar“ digital unterwegs und BayWa ist am irischen Onlineagrarhändler „Farm Hedge“ beteiligt.


Andere Händler entwickeln sogar gemeinsame digitale Plattformen, wie z.B. die unamera GmbH für ATR, BayWa und die Getreide AG. Das Versprechen: einfachere Vermarktung, mehr Transparenz, höhere Erlöse. Damit dürften die Händler vor allem jüngere Betriebsleiter ansprechen, für die Apps und Internet oftmals einfachere Kommunkationswege sind als ein Anruf.


Digital: Eins oder Null


In den digitalen Plattformen stecken allerdings auch Risiken. Während Start-ups ihre Portale als rentable Marktidee betreiben müssen, investieren etablierte Handelshäuser auch aus Marketinggründen in Digitalisierung. Für Landwirte geht es auf den Portalen allerdings um den finanziellen Erfolg oder Misserfolg ihrer Produktion. Die wichtigsten Knackpunkte sind dabei:


  • Die Handelsplattformen verlangen eine Benutzungsgebühr, die das digitale Geschäft zusätzlich einbringen muss.
  • Mit den umfangreichen Digitalplattformen gelangen Geschäftspartner auch an etliche Ihrer Betriebsdaten.
  • Ähnlich wie bei großen Onlinehändlern muss man sich auf die digitalen Angaben verlassen können. Bei vielen Qualitätsparametern steigt das Geschäftsrisiko.
  • Digital heißt „1“ oder „0“. Das passt schlecht zu Preisverhandlungen, Augenmaß und Handelsbeziehungen.


Das haben auch viele Betreiber von digitalen Handelsplätzen schon erkannt und bieten eine Verknüpfung von Onlinehandel und persönlicher Beratung an. Der Handschlag am Ende einer Preisverhandlung hat also noch nicht ausgedient. christian.brueggemann@topagrar.com

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