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Mehr Zucker erwartet, aber die Vorräte schrumpfen

Lesezeit: 3 Minuten

Die globale Zuckererzeugung soll 2021/22 wachsen. Gleichzeitig schmelzen die weltweiten Reserven ab. Für Europa erwartet das US-Landwirtschaftsministerium aber wachsende Überhänge.


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Viel Zucker, der aber seine Abnehmer findet: So lässt sich die Prognose des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) für die weltweite Zuckererzeugung in der kommenden Saison 2021/22 zusammenfassen. Mit 185,5 Mio. t soll die weltweite Zuckererzeugung knapp 6 Mio. t größer ausfallen als im Vorjahreszeitraum.


Gleichzeitig könnte der Zuckerverbrauch zu Nahrungszwecken mit etwa 174,4 Mio. t um 1,5% zulegen und ein Allzeithoch erreichen. Dieses Plus könnte die weltweiten Reserven um knapp 1 Mio. t bzw. gut 4% auf knapp unter 44 Mio. t schrumpfen lassen.


Brasilien bricht ein,Thailand kommt zurück


Das kräftige Plus fußt zur Hälfte auf einem massiven Wachstum der thailändischen Erzeugung. Diese war in den vergangenen zwei Jahren allerdings auch deutlich eingebrochen. Das USDA erwartet für das asiatische Land mit ca. 10,6 Mio. t gut 40% bzw. etwas über3 Mio. t mehr Zucker als im Vorjahr.


Weitere kräftige Zuwächse dürfte es in Indien geben, das seine Produktion um 1 Mio. t (+2,8%) auf ein Rekordniveau steigert, und in der EU (s.u.).


Überraschend klein schätzen die Washingtoner Experten die brasilianische Zuckerproduktion: Mit 39,9 Mio. t bleibt das Land in der kommenden Saison gut 2 Mio. t bzw. 5% unter seiner Vorjahresrekordmenge.


Traditionell teilt sich die brasilianische Zuckerrohrernte in die Ethanolerzeugung und in die Zuckergewinnung auf. Das Verhältnis soll mit 53% zu 47% nahezu unverändert bleiben. Die Ursachen für das Minus sind die Trockenheit und Brände in wichtigen Zuckerrohrregionen des Landes sowie das Umschwenken vieler Rohranbauer auf Mais und Sojabohnen.


Rekordverbrauch in Indien


Nicht nur die Erzeugung, auch der Bedarf an Zucker steigt weiter: Für Nahrungszwecke sollen 2021/22 gut 174,4 Mio. t Zucker benötigt werden, das wären 2,6 Mio. t bzw. 1,6% mehr als im Vorjahreszeitraum. Indien könnte mit 28,5 Mio. t der weltgrößte Zuckerverbraucher bleiben und sogar rund 500000 t mehr verbrauchen als zuvor – wenn sich die indische Wirtschaft von Corona erholt.


Neben China (+300000 t) und Thailand (+200000 t) soll der Bedarf auch in der EU-27 steigen. Der weltweit zweitgrößte Zuckerverbraucher dürfte laut USDA mit 16,75 Mio. t etwa 150000 t mehr Zucker benötigen als 2020/21.


1 Mio. Tonnen mehr EU-Zucker


Für die EU-27 rechnet Washington in der kommenden Kampagne mit einem kräftigen Zuckerzuwachs von rund 7,4% bzw. 1 Mio. t. Etwa 15,8 Mio. t Weißzucker könnten in der Gemeinschaft 2021/22 erzeugt werden.


Nicht nur die Wachstumsbedingungen sind in diesem Jahr in Europa bislang verbreitet „rübenfreundlicher“. Das USDA erwartet auch höhere Erträge wegen der Notfallzulassungen von Neonikotinoiden in Deutschland und Frankreich. Unterm Strich bleibt die EU Nettoimporteur von Zucker.


Thailand wieder am Weltmarkt


Der globale Zuckerhandel soll 2021/22 auf 66 Mio. t anwachsen (+1,7 Mio. t). Vor allem Thailand könnte nach der absehbar großen Ernte eine Rekordmenge von rund 10,4 Mio. t Zucker exportieren, das wären über 3 Mio. t bzw. 43% mehr als im Vorjahr! Dagegen könnten aus Brasilien fast 10% bzw. 3 Mio. t weniger Zucker kommen.


Europa könnte immerhin 1 Mio. t exportieren, die Importe der Gemeinschaft sollen mit 2 Mio. doppelt so hoch ausfallen und die Bestände der Gemeinschaft um rund 4,5% auf 1,2 Mio. t anwachsen lassen.


Die internationalen Zuckerkurse haben bislang kaum auf die Prognose reagiert und halten das hohe Niveau. Das lässt für die Rübenpreise hierzulande hoffen. christian.brueggemann@topagrar.com

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