Soll ich jetzt Mischfutter vorkaufen? Diese Frage beschäftigt Viehhalter derzeit. Mitten in der Ernte sei Futtergetreide doch am günstigsten, und die US-Sojabohnen wachsen gut, ist zu hören. Außerdem seien die Abgabepreise für Sojaschrot durch die schwache Nachfrage der Mischer hierzulande unter Druck geraten. Und auch andere Komponenten (Rapsschrot, Weizenkleie, Melasseschnitzel) tendierten deutlich nach unten. Deshalb müssten doch auch die Preise für Mischfutter nachgeben, heißt es.
Viele Hersteller zögerten zuletzt aber und wollten zunächst die Getreideernte abwarten. Offenbar haben die Ernteergebnisse der Gerste für Verunsicherung gesorgt: Es fehle häufig an Gewicht und Energiegehalt, war zu hören. Eventuell müsse man die Rationen mit Weizen oder anderen, teureren Komponenten aufwerten, heißt es. Daher könne man auch nichts an den Abgabepreisen ändern. Sowohl Milchleistungsfutter (14 bzw. 18% RP) als auch Schweinemastfutter (RAM 2.2 mit mindestens 12,6 MJ/kg) kosteten bei Redaktionsschluss im Nordwesten denn auch noch mehr als 200 €/t.
Wenn Sie den Vorkauf von Mischfutter planen, sollten Sie also noch etwas warten. Denn trotz aller gegenteiligen Be-teuerungen der Mischer dürften beim Mischfutter demnächst Anpassungen nach unten fällig werden. Koppelgeschäfte mit Getreidelieferung ex Ernte könnten für Tierhalter auch kurzfristig interessant werden.