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Mit mehr Tempo durch die Mast

Lesezeit: 4 Minuten

Über Jahrzehnte kannte die Familie van Asten nur Expansion. Mit dem Liefermodul „Robust“ wird nun die Wertschöpfung pro Tier verbessert.


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Marko van Asten führt einen Betrieb im niederländischen Horst – etwa 20 km von der deutschen Grenze entfernt. Er züchtet seit Jahrzehnten Schweine und war damit durchaus erfolgreich, denn allein in Horst hält die Familie van Asten heute 2400 Sauen und 7000 Mastschweine. Zusammen mit seinem Bruder und seiner Schwester betreibt er weitere Standorte in den Niederlanden und in Ostdeutschland. Trotz dieser Erfolgsgeschichte wollte der 40-jährige Schweineprofi etwas ändern: „Ich wollte meine Schweine besser vermarkten. “ Er war froh das er mit diesem Wunsch bei Vion im Jahr 2015 auf offene Ohren stieß. Denn dort machte man sich ebenfalls Gedanken, wie man die Wertschöpfung verbessern könnte. Van Asten war deshalb einer der 10 bis 15 Pilotbetriebe, die bereits 2016 unter dem Programm „Good Farming Balance“ in das Liefermodul „Robust“ liefern konnten. Heute gehen alle 22 000 Mastschweine, die er in Horst erzeugt, in das Modul.


Mehr Streuung erlaubt.

Entscheidend ist dabei nicht etwa ein höherer Basispreis, sondern viel mehr die Abrechnungsmaske, die eine höhere Streuung der Schlachtschweine erlaubt. Der optimale Gewichtsbereich ist viel weiter als bei herkömmlichen Masken. „Ich kann heute Schweine mit 113 kg ohne Abzüge abliefern“, freut sich van Asten. Auch das Mindestgewicht ist um einige Kilogramm nach unten geschoben worden.


Zudem strebt er eine dickere Speckauflage an. Im Liefermodul „Robust“ erzielen sehr fette Tiere sogar Zuschläge. „Rückenspeckdicken von 20mm sind kein Problem“, bestätigt der Vermarktungsprofi. Erst wenn das Tier extrem fett wird, gebe es Abzüge. Die genauen Abrechnungsdetails wollen van Asten bzw. Vion aus Wettbewerbsgründen zwar nicht veraten. Klar ist aber, dass der Muskelfleischanteil in der neuen Abrechnung keine Rolle mehr spielt. Möglich ist das nach Aussage von Vion, weil diese Schweine für den italienischen Markt erzeugt werden. Für die traditionelle Rohschinken-Produktion sei der Schinken, den diese Tiere liefern, ideal.


Der niederländische Schweinehalter freut sich jedenfalls über diese neue Möglichkeit, denn er hat durch die Öffnung der Abrechnungsmaske viele Vorteile:


  • Für die Mast kann er ohne Risiko auf einen wachstumsbetonten Endstufeneber setzen. Dadurch hat er höhere Tageszunahmen als mit Pietrainebern.
  • Mit der neuen Genetik hat er weniger Aufzuchtverluste, und der Arbeitsaufwand im Abferkelstall ist gesunken.
  • Wegen der größeren Gewichtsspanne sind Vorläufer und Nachzügler im Maststall kein Problem mehr, und er schafft mehr Durchgänge pro Jahr.
  • Trotzdem liegt sein optimales Schlachtgewicht mit 97 bis 98 kg nun drei Kilogramm höher als früher.


Den finanziellen Vorteil durch diese Maßnahmen kann van Asten bisher noch nicht genau beziffern. Er schätzt unterm Strich auf ein bis zwei Cent pro kg SG. „Das ist nicht die Welt“, sagt er. Aber er hofft, dass Vion die Vermarktung weiter optimieren kann, und die Bauern in den nächsten Jahren noch stärker profitieren.


Der vierfache Familienvater freut sich aber schon jetzt über den Garantiepreis, den er von Vion erhält. „Früher war der deutsche Vereinigungspreis deutlich über dem niederländischen Basispreis“, sagt van Asten. Unser niederländischer Schweinepreis ist heute fast gleichauf mit dem deutschen. Da er auf beiden Seiten der Grenze aktiv ist, kann er das gut beurteilen.


Van Asten begrüßt auch, dass ihm Vion kaum in die Produktion reinredet. Die einzige Vorgabe ist, dass er für das Robust-Liefermodul heute wieder alle männlichen Ferkel kastrieren muss. Einen kleinen Nachteil sieht er allerdings in der Lieferpflicht von 12 Monaten. „Das ist aber kein großes Problem. Schließlich liefern wir schon seit 40 Jahren an die Vion“, sagt der Landwirt. Und wenn es Probleme gebe, könne er schließlich kündigen und sei in einem Jahr wieder flexibel. -ab-

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