Familie Geng setzt auf alte Obstsorten und die Verarbeitung in der eigenen Manufaktur.
Das Herz von Martin Geng schlägt seit er denken kann für die traditionellen Streuobstwiesen in seiner badischen Heimat Staufen bei Freiburg. Vor zehn Jahren hat der gelernte Zimmermeister Nägel mit Köpfen gemacht: Er besorgte sich Flächen, pflegte und pflanzte Bäume und baute sich eine eigene Direktvermarktung auf. Heute erzeugt er in seinem „Obstparadies“ gemeinsam mit der Familie und drei Angestellten auf 17 ha etwa 100 t Obst im Jahr. Darunter sind auch so ausgefallene Arten wie Indianerbananen oder Kakis. Etwa 30 t kauft der Betrieb von regionalen Biobauern zu.
Die 30-jährigen Hochstamm-Apfelbäume sind Gengs ganzer Stolz, alte Sorten seine Leidenschaft: „Wir haben schon über 300 Apfelsorten zusammengetragen.“ Die robusten, tiefwurzelnden Bäume sind für den Obstbauern eine wesentliche Voraussetzung dafür, komplett auf Pflanzenschutz- und Düngemaßnahmen verzichten zu können: „Wir sorgen dafür, dass die Nährstoff- und die Nützlingskreisläufe von selbst funktionieren“, betont der Betriebsleiter. So hängen z.B. über 350 Nisthilfen für Vögel oder 3000 Tontöpfe für Ohrenzwicker in den Bäumen. Den Wiesenaufwuchs belässt er auf den Flächen. „Natürlich ernten wir so im Schnitt nur 15 t/ha und müssen auch Rückschläge hinnehmen, wie z.B. bei der Bekämpfung der Kräuselkrankheit in Pfirsichen“, gibt Martin Geng zu.
Bis zu 20% des Obstes verkauft der Betrieb direkt im eigenen Hofladen oder über Wochenmärkte. Was sich nicht als Tafelobst eignet, verarbeitet Sohn Johannes in seiner „Obstmanufaktur“ zu rund 120 Spezialitäten, wie z.B. zu Likören oder Seccos. Der Absatz steigt. Um länger lieferfähig zu sein, plant die Familie gerade ein großes Naturlager.
Infos:www.obstparadies-staufen.de
Silvia Lehnert
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Familie Geng setzt auf alte Obstsorten und die Verarbeitung in der eigenen Manufaktur.
Das Herz von Martin Geng schlägt seit er denken kann für die traditionellen Streuobstwiesen in seiner badischen Heimat Staufen bei Freiburg. Vor zehn Jahren hat der gelernte Zimmermeister Nägel mit Köpfen gemacht: Er besorgte sich Flächen, pflegte und pflanzte Bäume und baute sich eine eigene Direktvermarktung auf. Heute erzeugt er in seinem „Obstparadies“ gemeinsam mit der Familie und drei Angestellten auf 17 ha etwa 100 t Obst im Jahr. Darunter sind auch so ausgefallene Arten wie Indianerbananen oder Kakis. Etwa 30 t kauft der Betrieb von regionalen Biobauern zu.
Die 30-jährigen Hochstamm-Apfelbäume sind Gengs ganzer Stolz, alte Sorten seine Leidenschaft: „Wir haben schon über 300 Apfelsorten zusammengetragen.“ Die robusten, tiefwurzelnden Bäume sind für den Obstbauern eine wesentliche Voraussetzung dafür, komplett auf Pflanzenschutz- und Düngemaßnahmen verzichten zu können: „Wir sorgen dafür, dass die Nährstoff- und die Nützlingskreisläufe von selbst funktionieren“, betont der Betriebsleiter. So hängen z.B. über 350 Nisthilfen für Vögel oder 3000 Tontöpfe für Ohrenzwicker in den Bäumen. Den Wiesenaufwuchs belässt er auf den Flächen. „Natürlich ernten wir so im Schnitt nur 15 t/ha und müssen auch Rückschläge hinnehmen, wie z.B. bei der Bekämpfung der Kräuselkrankheit in Pfirsichen“, gibt Martin Geng zu.
Bis zu 20% des Obstes verkauft der Betrieb direkt im eigenen Hofladen oder über Wochenmärkte. Was sich nicht als Tafelobst eignet, verarbeitet Sohn Johannes in seiner „Obstmanufaktur“ zu rund 120 Spezialitäten, wie z.B. zu Likören oder Seccos. Der Absatz steigt. Um länger lieferfähig zu sein, plant die Familie gerade ein großes Naturlager.