Kurzfristig sah es so aus, als hätten die Preise für N-Dünger die Talsohle erreicht. Denn etliche Landwirte orderten zu Beginn der Feldarbeiten plötzlich nach. Teils mussten sie dafür Aufschläge zahlen. Davon ist jetzt keine Rede mehr. Die Notierungen pendelten wieder zurück – weiter als selbst Optimisten erwartet haben:
- KAS war zuletzt im Norden und Osten für 215 bis 227 €/t zu bekommen (netto, ab Handelslager). Und auch in anderen Regionen lagen die Abgabepreise mit 225 bis 237 €/t unter dem von der Industrie angepeilten Niveau.
- Geprillter Harnstoff wird im Norden und Nordosten für 227 bis 240 €/t angeboten. Im Westen sowie im Südwesten werden meistens 10 €/t mehr verlangt, stellenweise 20 €/t mehr. Letzteres bezeichnen Beobachter aber als Wunsch, nicht als Wirklichkeit.
- AHL kostet je nach Standort im Norden und Osten 170 bis 195 €/t. Sonst bewegen sich die Forderungen eher zwischen 180 und 205 €/t. Es gibt allerdings auch Anbieter, die immer noch regelrechte Mondscheinpreise von 230, 240 €/t und mehr fordern.
Auch im weiteren Verlauf rechnen Beobachter mit schwachen Kursen für N-Dünger. Energie ist günstig, was die Produktion verbilligt. Außerdem wurden weltweit neue Fabriken gebaut. Das Angebot nimmt also tendenziell zu. Allerdings könnten Vorkontrakte trotzdem interessant sein. KAS zur Abnahme in der zweiten Jahreshälfte 2016 wurde zuletzt stellenweise schon für 200 €/t und weniger offeriert. Für geprillten Harnstoff (Termin: Anfang 2017) wurden 220 bis 225 €/t aufgerufen. Das sind attraktive Preise, die man sich nicht entgehen lassen sollte.