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N-Dünger sind nicht knapp

Lesezeit: 4 Minuten

Es war mal wieder richtig, den Düngerkauf zumindest teilweise auf die lange Bank zu schieben. Und auch in den kommenden Wochen werden die Preise nicht durch die Decke gehen.


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Je früher Sie sich Ihren Düngerbedarf sichern, desto ruhiger können Sie schlafen.“ Mit diesem oder ähnlichen Argumenten versuchen Anbieter Jahr für Jahr, Landwirte z.B. für den Frühbezug von N-Düngemitteln zu gewinnen. Meistens allerdings nur mit mäßigem Erfolg. „Teuer kaufen kann ich schließlich auch später noch“, sagt ein niedersächsischer Ackerbauer. Er sei außerdem in vielen Jahren finanziell sogar besser damit gefahren, zumindest einen Teil des Bedarfs erst dann zu kaufen, wenn er im Frühjahr auf die Felder könne. Ob das auch jetzt so komme, müsse sich zwar noch zeigen. Er gibt sich aber optimistisch und damit dürfte er richtig liegen.


Wunsch und Wirklichkeit:

Yara und andere Hersteller sowie die Importeure und auch viele Landhändler starten immer wieder Anläufe, um die Notierungen für KAS, Harnstoff und Co. anzuheben. Bislang treten diese aber mangels Umsatz weitgehend auf der Stelle. Zudem lagern beim Handel etliche relativ günstig eingekaufte Partien. Auch das deckelt die Abgabeforderungen an die Landwirtschaft.


Zuletzt wurden bei Mindestabnahme von 5 t je nach Standort folgende Nettopreise ab Handelslager genannt:


  • KAS (27% N) konnten Landwirte im Norden und Nordosten für etwa 200 bis 215 €/t kaufen. Im Süden wurden 203 bis 222 €/t verlangt. Und im Westen reichte die Spanne sogar von 205 bis 225 €/t. Einige Händler sprechen dort sogar über Abgabepreise von 250 €/t und mehr, aber das geht völlig an der Realität vorbei.
  • Harnstoff (geprillt, 46% N) wird im Norden und Nordosten für 240 bis 255 €/t angeboten und bei Mindestabnahme von 25 t auch noch etwas günstiger. Süddeutsche Händler berechnen zumeist 255 bis 270 €/t, und ihre Kollegen im Westen und Südwesten fordern überwiegend 250 bis 270 €/t. Übrigens: Dass für das Münsterland teils sogar bis annähernd 350 €/t für geprillten Harnstoff notiert und auch noch veröffentlicht werden, bringt nicht einmal diejenigen zum Lachen, die sehr viel Spaß verstehen. Realität ist hingegen, dass granulierte Ware etwa 10 bis 15 €/t mehr kostet als Prillware.
  • Bei AHL klaffen Wunsch und Wirklichkeit im Westen ebenfalls weit auseinander. Die Preise bewegen sich dort meistens zwischen 160 und knapp 180 €/t. Einige „Handelspartner“ nennen aber auch mindestens 200 €/t, und den Vogel schießt das Münsterland mit völlig überzogenen 242 €/t ab. Dagegen sind die 160 bis 175 €/t im Süden bzw. die rund 150 bis 160 €/t im Norden und Osten ja regelrechte Schnäppchen.


Abgesehen von den Ausreißern nach oben bewegen sich die Abgabeforderungen für KAS und Co. auf einem Niveau, bei dem man als Landwirt ruhig zuschlagen kann. Selbst Optimisten sehen kaum noch Spielraum nach unten. Denn die Harnstoffkurse haben sich nach einem kurzen aber heftigen Einbruch zuletzt wieder stabilisiert.


Hart verhandeln!

Kräftige Aufschläge sollten Sie allerdings nicht akzeptieren. Einige Anbieter versuchen z.B., höhere Forderungen mit gestiegenen Energiekosten zu rechtfertigen. Dabei treten die Gaspreise im Prinzip seit Wochen international nahezu auf der Stelle.


Andere Händler warnen vor einer schlagartigen Nachfragewelle und Versorgungsengpässen im Frühjahr. Viele Landwirte haben sich aber zumindest einen Teil ihres Bedarfs schon gesichert. Außerdem gibt es erhebliche Lagerbestände. Von Versorgungslücken kann also keine Rede sein.


Und vom Weltmarkt droht auch keine Gefahr. Das internationale Harnstoffangebot ist nicht ganz so reichlich wie bisher, da die Chinesen die Produktion etwas gedrosselt haben. Das trifft uns aber nicht. Andere Anbieter füllen diese Lücke. Der Verkauf in die Eurozone ist lukrativ. Und der feste Euro verbilligt Importe. Jörg Mennerich

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