Auch wenn die Edeka-Südwestfleisch GmbH ihr 2008 aufgelegtes Gutfleisch-Programm für Bullen auf Eis gelegt hat (siehe top agrar 8/2008 S. 122), bleiben in Süddeutschland intensiv gemästete Jungbullen gefragt.
Denn die bisher am Programm beteiligten Viehvermarkter erfassen weiterhin gezielt Tiere mit vergleichbaren Qualitäten und zahlen dafür attraktive Zuschläge. Abnehmer ist der Vion-Schlachthof in Crailsheim.
So gewährt die Viehzentrale Südwest GmbH (VZ), die eine Vermarktungsmenge von 120 bis 140 Tieren pro Woche an-strebt, einen Bonus von 10 Ct/kg Schlachtgewicht (SG) für unter 20 Monate alte Bullen. Für unter 18 Monate alte Tiere zahlt die VZ darauf noch einen Extra-Zuschlag von 3 Ct/kg SG. Preisbasis ist jeweils die bayerische Notierung für Jungbullen.
Voraussetzung für die Boni ist, dass der Mastbetrieb QS-zertifiziert ist und sich die Schlachtgewichte der Tiere zwischen 345 und 440 kg bewegen. Zudem müssen die Schlachtkörper die Handelsklassen U oder R sowie die Fettstufen 2 oder 3 erreichen. Beim Gutfleisch-Programm der Edeka Südwest bekamen nur Bullen mit einer 2er-Fettabdeckung Boni.
Auch die Unabhängige Erzeugergemeinschaft (UEG) Hohenlohe-Franken zahlt weiterhin Zuschläge für Jungbullen mit Spitzenqualitäten. Dabei sind die Boni und die Anforderungen an Mastbetriebe und Schlachtkörper fast identisch wie beim VZ-Programm. Mit 30 bis 40 Jungbullen pro Woche vermarktet die UEG aber deutlich weniger Programmbullen als die Viehzentrale.