Anfang November kletterte der vordere Rapstermin an der Pariser Terminbörse Matif zeitweilig über die Marke von 380 €/t. Zuvor hatten die Kurse über vier lange Monate um die 370er Schwelle gependelt. Der jüngste Steigflug hatte mehrere Ursachen:
- Der Sojamarkt ist freundlich gestimmt, u.a. weil die Aussicht auf Trockenheit in Argentinien die kommende Bohnenernte schmälern könnte.
- Heimische Rapsverarbeiter müssen in den kommenden Wochen Anschlusskäufe tätigen.
- Der Rapsanbau in Deutschland zur nächsten Ernte 2018 fällt etwas kleiner aus. Mit 1,279 Mio. ha beträgt das Flächenminus knapp 2% (s. Übers.)
- Weltweit gesehen soll die Rapserzeugung 2017/18 stagnieren.
Allerdings wird in der jüngsten Statistik des US-Landwirtschaftsministeriums für die EU ein Plus bei der Erntemenge 2018 von gut 7% erwartet. Selbst wenn es bis zur nächsten Ernte noch gut acht Monate sind, war die Schätzung Gift für die Börsenkurse: Sie rutschten zum Redaktionsschluss wieder unter die 380er-Marke. Für Aufwind dürfte allerdings die erwartete anziehende Nachfrage der Verarbeiter sorgen – das könnte den Notierungen schon bald wieder Luft nach oben verschaffen.