Die EU-weite Rapsernte 2019 soll gegenüber dem schwachen Vorjahr nochmals deutlich kleiner ausfallen, und zwar um elf Prozent auf nur noch 17,8 Mio. t. Das wäre die kleinste Ernte seit 2006, als nur 16,1 Mio. t gedroschen wurden. Vor allem für Deutschland (3,12 Mio. t) und Frankreich (3,77 Mio. t) wurden die Schätzungen zuletzt nochmal zurückgenommen. In beiden Ländern hatten die Bestände seit Herbst 2018 an unter Trockenheit, Temperaturschwankungen, Insektenfraß und Frühjahrsdürre zu leiden. Nun müssen die EU-Länder gut 5 Mio. t Rapssaat vor allem aus Australien und vom Schwarzmeer kaufen. Eine vollständige Kompensation der Ernteverluste wird aber wohl nicht möglich sein.
Weitere Unterstützung für den Raps kommt aus Übersee: In den USA fällt die Aussaat der Sojabohnen im Mittleren Westen verbreitet ins Wasser. Ernteeinbußen sind wahrscheinlich.
Zwar überschritten die Rapskurse in Paris zuletzt die wichtige Marke von 370 €/t. Das absehbar knappe heimische Angebot wirkt sich bislang aber noch nicht so stark auf die Erzeugerpreise aus, wie viele Anbauer es gerne hätten: Im Bundesschnitt haben sich die Notierungen für alt- und neuerntige Ware zuletzt beinahe angeglichen und bei 345 bis 360 €/t festgesetzt. Die Gründe sind:
Nach den Niederschlägen Mitte Juni hat sich der Markt wieder beruhigt. Für die wichtige Schotenfüllungsphase sind die Pflanzen verbreitet mit ausreichend Wasser versorgt.
Raps scheint in Deutschland derzeit nicht sonderlich gefragt zu sein. Der Biodieselabsatz schwächelt spürbar. Trostpflaster: Die Exporte von RME laufen gut (s. Übers.).
Vor diesem Hintergrund dürfte es sinnvoll sein, die Vermarktung zu splitten und einen Teil der anstehenden Ernte zu den aktuellen Konditionen zu verkaufen. Mit einem anderen Teil der erwarteten Ernte auf Preissteigerungen im Herbst/Winter 2019 zu setzen, könnte aber auch Sinn machen.
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Die EU-weite Rapsernte 2019 soll gegenüber dem schwachen Vorjahr nochmals deutlich kleiner ausfallen, und zwar um elf Prozent auf nur noch 17,8 Mio. t. Das wäre die kleinste Ernte seit 2006, als nur 16,1 Mio. t gedroschen wurden. Vor allem für Deutschland (3,12 Mio. t) und Frankreich (3,77 Mio. t) wurden die Schätzungen zuletzt nochmal zurückgenommen. In beiden Ländern hatten die Bestände seit Herbst 2018 an unter Trockenheit, Temperaturschwankungen, Insektenfraß und Frühjahrsdürre zu leiden. Nun müssen die EU-Länder gut 5 Mio. t Rapssaat vor allem aus Australien und vom Schwarzmeer kaufen. Eine vollständige Kompensation der Ernteverluste wird aber wohl nicht möglich sein.
Weitere Unterstützung für den Raps kommt aus Übersee: In den USA fällt die Aussaat der Sojabohnen im Mittleren Westen verbreitet ins Wasser. Ernteeinbußen sind wahrscheinlich.
Zwar überschritten die Rapskurse in Paris zuletzt die wichtige Marke von 370 €/t. Das absehbar knappe heimische Angebot wirkt sich bislang aber noch nicht so stark auf die Erzeugerpreise aus, wie viele Anbauer es gerne hätten: Im Bundesschnitt haben sich die Notierungen für alt- und neuerntige Ware zuletzt beinahe angeglichen und bei 345 bis 360 €/t festgesetzt. Die Gründe sind:
Nach den Niederschlägen Mitte Juni hat sich der Markt wieder beruhigt. Für die wichtige Schotenfüllungsphase sind die Pflanzen verbreitet mit ausreichend Wasser versorgt.
Raps scheint in Deutschland derzeit nicht sonderlich gefragt zu sein. Der Biodieselabsatz schwächelt spürbar. Trostpflaster: Die Exporte von RME laufen gut (s. Übers.).
Vor diesem Hintergrund dürfte es sinnvoll sein, die Vermarktung zu splitten und einen Teil der anstehenden Ernte zu den aktuellen Konditionen zu verkaufen. Mit einem anderen Teil der erwarteten Ernte auf Preissteigerungen im Herbst/Winter 2019 zu setzen, könnte aber auch Sinn machen.