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Raps: Was bringt 2014?

Lesezeit: 4 Minuten

Die Offerten für Raps treten auf der Stelle – auch die zur Ernte 2014. Und viele Marktexperten erwarten weiterhin ein großes Angebot. Soll man jetzt noch schnell Vorverträge machen?


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Ein Paar Euro nach oben, dann wieder nach unten: Unterm Strich dümpelten die Raps-Terminkurse der Pariser Matif zuletzt vor sich hin. Leider nur in einer Spanne von 360 bis 370 €/t und nicht – man darf ja wohl noch träumen – bei 400 €/t.


Das hat auch auf den Kassamarkt abgefärbt. Für alterntigen Raps werden derzeit je nach Standort 330 bis knapp unter 360 €/t besprochen (netto, frei Landhandel), und wenn überhaupt Offerten ex Ernte 2014 genannt werden, liegen diese 10 bis 15 €/t unter den Tagespreisen. Kein Wunder, dass sich die Abgabebereitschaft vieler Rapsanbauer nach wie vor in Grenzen hält. Gibt es Chancen für bessere Preise?


Ölmühlen zaudern.

Fakt ist: Momentan ist wirklich kein richtiger Schwung im Markt. „Teils verarbeiten die hiesigen Ölmühlen noch Kontraktraps der Ernte 2013. Teils haben sie aber auch schon Rohstoffreserven angelegt, als es Ende Oktober kurzfristig so aussah, als würden die Rapskurse nachhaltig steigen“, berichtet ein Großhändler. Außerdem seien nahezu alle Verarbeiter fest davon überzeugt, weiterhin problemlos an Ölsaaten zu kommen. Ein weiterer Grund für die Firmen, sich bei den Einkaufspreisen zurückzuhalten.


Und in der Tat: Weltweit bewegen sich die Raps-Produktionsmengen in dieser Saison auf Rekordkurs. Das bestätigen die jüngsten Hochrechnungen und Schätzungen des Internationalen Getreiderates (IGC). Folgende Länder haben eine Schlüsselposition am Markt:


  • Kanada erntet laut IGC ca. 16,5 Mio. t, also rund 2,6 Mio. t oder 19 % mehr als 2012/13. Die kanadischen Exporte steigen auf 8,2 Mio. t.
  • Australien, ein weiterer großer Exporteur, fährt dagegen nur 3,1 Mio. t in die Silos, also 23 % weniger als 2012/13. Die Ausfuhren sinken auf 2,6 Mio. t.
  • Die Ukraine steigert ihre Erzeugung dagegen um 73 % auf 2,3 Mio. t, wovon ein Großteil in den Export wandert.
  • China verzeichnet mit 14,4 Mio. t geerntetem Raps ein Plus von 3 % gegenüber der letzten Saison. Ohne Zufuhren kommt das Reich der Mitte aber nicht aus. Diese steigen auf 3,4 Mio. t. Damit führen die Chinesen vor …
  • der EU-28, deren Erzeugung der IGC auf 20,7 Mio. t beziffert wird (ein Plus von rund 1,3 Mio. t). Unsere Einfuhren sinken aber nur leicht, und zwar um 200 000 t auf 3,2 Mio. t.


Insgesamt werden laut IGC 2013/14 weltweit 68,2 Mio. t Raps erzeugt (vgl. Übersicht). Das wären sieben Prozent mehr als in der letzten Saison. Der Verbrauch nimmt gegenüber 2012/13 nur um fünf Prozent auf 66,6 Mio. t zu, und die Vorräte wachsen deshalb bis Mitte 2014 um rund 26 % (!) auf 5,8 Mio. t.


War es das für 2013/14?

Die großen Ernten lassen sich nicht wegdiskutieren. Sie sollten als Anbauer also nicht darauf spekulieren, dass die Erzeugerpreise für Raps bald kräftig anziehen. Erlöse wie im Winter 2012/13 werden wir vorerst nicht sehen. Wenn Ihnen halbwegs passende Offerten gemacht werden, sollten Sie also den Verkauf nicht mehr auf die lange Bank schieben. Dies gilt auch für Vorkontrakte zur Ernte 2014. Oder schreiben Sie bei 345 bis 360 €/t – wer geschickt verhandelt, kann solche Kurse festmachen – wirklich rote Zahlen?


Lassen Sie sich allerdings auch nicht dazu verleiten, Ihren Raps zu billig wegzugeben. So düster, wie es manche Händler darstellen, ist die Marktlage gar nicht. Brüssel hat sich z. B. endlich dazu durchgerungen, Billigimporten von Bio-Sprit durch Strafzölle einen Riegel vorzuschieben. Das stützt die Preise für heimischen Rohstoff.


Vorboten der Ernte 2014.

Und noch wichtiger: Allmählich wirken sich auch schon die Vorboten der Rapssaison 2014/15 auf das aktuelle Marktgeschehen aus. Die meisten Analysten rechnen derzeit damit, dass der Anbau in vielen Ländern etwas reduziert wird. Je nach Region geht man bei den Winterraps-Flächen aus heutiger Sicht von minus zwei bis minus vier Prozent aus. Das stützt nicht nur die Preise im Tagesgeschäft, es verspricht im weiteren Verlauf sogar etwas Luft nach oben, falls sich die frühen Anbauprognosen bestätigen. Also: Bewahren Sie Ruhe, lassen Sie sich auf keinen Fall über den Tisch ziehen, und behalten Sie den Markt im Auge! Jörg Mennerich

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