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Rapsabrechnung: Gute Gründe für 40 und 42%

Lesezeit: 3 Minuten

Die Diskussion um eine Anhebung der Öl-Basis in Rapsabrechnungen hält an. OVID-Geschäftsführerin Petra Sprick erläutert die Verbandsposition und die aktuelle Entwicklung.


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Wie steht OVID zur Anhebung des Basisölgehaltes auf 42%?


Sprick: Aus Sicht des Verbandes gibt es sowohl für die 40%-Regelung, die noch aus dem alten EG-Beihilfesystem stammt, als auch für die Anhebung des Basisölgehaltes auf 42% gute Argumente. OVID selbst setzt sich weder für die eine noch für die andere Variante ein. Für unsere Ölmühlen ist es schließlich entscheidend, dass die wirtschaftliche Attraktivität des Rapsanbaus erhalten bleibt – egal mit welcher Regelung. Auf den internationalen Märkten sind allerdings Verträge mit 42% gängige Praxis. Die wichtigsten Exportnationen für Rapssaaten – Ukraine, Australien und Kanada – handeln mit diesem Basiswert. Aus Sicht der Ölmühlen ist der Handel mit einheitlichen Verträgen von Vorteil. Für den Landwirt würde sich nicht viel ändern. Er bekäme nach der Endabrechnung den gleichen Erlös wie mit der alten Regelung.


Wie ist der Stand der Diskussion um eine Anhebung auf 42%? Kommt sie zur Ernte 2017 in Deutschland?


Sprick: Aus unserer Sicht entscheidet einzig und allein die Situation am physischen Markt. Die Warenterminbörse Euronext prüft derzeit eine mögliche Anhebung auf 42% Ölgehalt. Auf unsere Nachfrage hat Euronext bestätigt, dass die Entscheidung noch aussteht. Deshalb gehen wir davon aus, dass es zur Ernte 2017 wahrscheinlich noch keine Änderungen geben wird.


Wie haben sich die Ölgehalte in den vergangenen Jahren entwickelt?


Sprick: Offizielle Erntestatistiken belegen, dass die Ölgehalte von Raps in den letzten fünf Jahren konstant über 42% lagen. Sogar Werte von über 43%, wie 2014 und 2015, sind keine Seltenheit. Lediglich in den Jahren 2007 und 2011 kam es witterungsbedingt zu niedrigeren Gehalten. Eine Erhöhung würde insofern die tatsächlich geernteten Rapsqualitäten realistischer abbilden, da ja Raps immer auch im Wettbewerb zu Getreide und anderen Hackfrüchten steht und nur dann eine Chance hat, wenn der Preis stimmt.


Selbst wenn die Anhebung durch eine Anpassung des Basispreises um 3% teils ausgeglichen würde – wie ist sichergestellt, dass der Basispreis dauerhaft erhöht bleibt?


Sprick: Wir leben in einem freien Markt. Da bestimmen Angebot und Nachfrage den Preis. Gleichwohl haben die Ölmühlen ein fundamentales Interesse daran, dass die Landwirte dem Rapsanbau auch in Zukunft treu bleiben. Gefahr droht von ganz anderer Seite: Die EU-Kommission plant die existierenden Biokraftstoffe, z.B. Biodiesel aus Raps, bis 2030 auslaufen zu lassen – und ignoriert deren Bedeutung für die gesamte Wertschöpfung in der Landwirtschaft, für den Klimaschutz und die heimische Proteinversorgung.


Setzt sich die EU-Kommission durch, hat das massive Auswirkungen auf die Rapspreise, da der Markt für Rapsöl verschwindet. Etwa 60% des Rapsöls werden zu Biodiesel weiterveredelt. Laut einer Studie der Universität Hohenheim würde der Erzeugerpreis dann um rund ein Drittel einbrechen. Das wäre für alle Beteiligten die eigentliche Katastrophe.


Die Ölmühlen setzen sich deshalb auf allen Ebenen für den Erhalt der Wertschöpfung ein: auf der Erzeugerstufe, bei der Verarbeitung zu hochwertigen Ölen und Schroten bis hin zur Biodieselproduktion. Nur so kann die wirtschaftliche Attraktivität des Rapsanbaues erhalten bleiben. Die Ölmüller stehen hier an der Seite der Landwirte und wollen mit ihnen den Druck auf die EU-Kommission erhöhen.-br-

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