Das schnelle Ende des diesjährigen Weihnachtsgeschäfts dürfte viele Schweinemäster dann doch überrascht haben: Nachdem die Schlachter Anfang Dezember mit „plus 6“ lockten, füllte der Nikolaus mit „minus 6“ ziemlich saure Bonbons in viele Stiefel. Wer anstehende Verkäufe vorgezogen hatte, dürfte unterm Strich noch am besten gefahren sein. Denn auch zum dritten Advent folgte erneut eine deutliche Korrektur um 6 Cent/kg SG nach unten.
Paradox: Branchenkenner bewerten das Schweineangebot momentan als „eigentlich nicht zu reichlich“, und auch der Lebendexport lief in den letzten Wochen erfreulich rege (teils sollen sogar die benötigten Lkw knapp geworden sein). Weihnachten warf aber diesmal offenbar besonders lange und dunkle Schatten voraus. Dadurch, dass die Feiertage jeweils mitten in der Woche liegen, fallen etliche Schlachttage aus. Und einzelne Arbeitstage am Wochenanfang und -ende tragen auch nicht gerade zum reibungslosen Lauf der Fleischkette bei.
Zwar dürfte es auch nach dem Jahreswechsel mindestens bis Mitte Januar dauern, bis die wichtigen Exporte wieder richtig anlaufen. Immerhin soll aber auf der Angebotsseite in den ersten Monaten etwas weniger Druck im Kessel herrschen: Die EU-Kommission erwartet im ersten Quartal 2014 ein Minus von einem Prozent bei den Schlachtungen. Auch wenn das nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein wäre – eventuell hilft er, den Markt zu stabilisieren und verhindert am Ende einen noch tieferen Preisrutsch. Bleibt zu hoffen, dass es so kommt.