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Sie sollten gute Qualitäten vorerst weglegen

Lesezeit: 3 Minuten

Marktkenner rechnen mit anziehenden Getreidepreisen. Davon ist zwar jetzt noch nichts zu spüren. Aber das dürfte sich bald ändern, meinen nicht nur ausgemachte Optimisten.


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Die Getreideernte 2017 wird Landwirten in schlechter Erinnerung bleiben. Immer wieder wurde sie durch Regen unterbrochen, und stellenweise standen die Felder sogar unter Wasser. Die Qualitäten haben unter diesen Witterungsbedingungen auch gelitten. „Etliche Weizenpartien, die eigentlich für die Mühlen vorgesehen waren, taugen bestenfalls noch als Viehfutter“, berichtet ein niedersächsischer Ackerbauberater. Er wundert sich allerdings, dass sich das bei den Preisen bisher nur zum Teil widerspiegelt.


Bei Partien mit Qualitätsbeeinträchtigungen, auch bei moderaten, stehen Abnehmer mit beiden Beinen auf der Preisbremse. Aber sie loben auf der anderen Seite kaum Aufschläge für einwandfreie Ware aus. „Wer kann, sollte solche Qualitäten weglegen“, rät ein Marktbeobachter. Sobald der saisonale Verkaufsdruck vorbei sei, werde es Preisspielraum nach oben geben.


Vorräte werden kleiner:

Auch andere Analysten, z.B. die der holländischen Rabobank, verbreiten im Hinblick auf den weiteren Saisonverlauf durchaus Optimismus. Denn die weltweite Getreideernte soll kleiner ausfallen als im Vorjahr und als der Bedarf. Die Vorräte werden kleiner, vor allem bei den führenden Exporteuren. Das meint auch der Internationale Getreiderat (IGC):


  • Die Weizenernte beziffert der IGC jetzt auf 732 Mio. t (-22 Mio. t gegenüber 2016/17) und den Verbrauch auf 735 Mio. t (-1 Mio. t). Das ergibt auf den ersten Blick nur ein moderates Defizit von 3 Mio. t, das aus den Beständen gedeckt werden muss. In den führenden Exportländern (vgl. Übersicht) sollen die Vorräte bis Mitte 2018 aber um 13 Mio. t auf 65 Mio. t abschmelzen.
  • Bei Mais trifft eine Ernte von 1,02 Mrd. t (-52 Mio. t) auf einen Bedarf von 1,054 Mrd. t (+5 Mio. t). Die Vorräte werden insgesamt um 34 Mio. t abnehmen. Bei den wichtigsten Exporteuren gehen sie laut IGC um 9 Mio. t zurück.


Versorgungsengpässe wird es trotz dieser Entwicklungen in dem laufenden Wirtschaftsjahr nicht geben, heißt es in Fachkreisen. Dafür sind die Überhangbestände aus 2017/18 noch zu groß. Außerdem erwarten Händler am Weltmarkt auch in der neuen Saison einen knallharten Kampf um Marktanteile, der normalerweise dazu führt, dass die sprichwörtlichen Bäume beim Preis nicht allzu sehr in den Himmel wachsen. Trotzdem könnte es schon bald aus Erzeuger- bzw. Verkäufersicht spannend werden – im positiven Sinne.


Anschlusskäufe abwarten:

Noch sind die Mühlen und die Futtermischer aus der Ernte heraus gut versorgt. Sobald diese Mengen verbraucht und auch die schwachen Qualitäten vom Markt verschwunden sind, wird es spannend. Das gilt besonders dann, wenn sich gleichzeitig auch der Exporthandel wieder mehr um passende Gerste und Weizen bemüht. Noch liegen die EU-Ausfuhren allerdings weit unter der Vorjahreslinie.


Gute Chancen für attraktive Erlöse sehen die meisten Beobachter bei:


  • Gutem Futtergetreide. Für Weizen und Gerste ohne Qualitätsbeeinträchtigungen sowie mit passenden hl-Gewichten werden bereits zumindest stabile Preise bewilligt. Solche Ware wird teils auch geordert, um abfallende Partien zu „verschneiden“. Für Mais werden sogar schon festere Preise genannt.
  • Gutem bis sehr gutem Mühlenweizen sowie hochwertigem Brotroggen. Solche Ware könnte knapp werden. Der Bedarf an Aufmischqualitäten dürfte in der Saison 2017/18 größer sein als sonst.
  • Und bei Braugerste. Die Ernte soll nämlich nicht so reichlich ausgefallen sein wie von den Mälzern erhofft.


Jörg Mennerich

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