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Sind N-Dünger überteuert?

Lesezeit: 3 Minuten

KAS-Produzenten haben die Preisschraube angezogen, und andere N-Dünger sind ebenfalls teurer geworden. Der Handel hat aber noch große, günstiger eingekaufte Bestände auf Lager. Landwirte sollten also nicht jeden Preis bezahlen.


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Ab der zweiten Septemberhälfte haben sich KAS, Harnstoff, AHL und Co. spürbar verteuert. Zuletzt wurden je nach Standort folgende Abgabepreise (netto, ab Handelslager) an die Landwirtschaft genannt:


  • KAS (27 % N) kostete im Norden und Nordosten Deutschlands zwischen 205 und 220 €/t. Landwirte im Westen und Süden sollten 210 bis 235 €/t zahlen.
  • Harnstoff (geprillt, 46% N) wurde im Norden für 250 bis 265 €/t gehandelt, im Osten für 240 bis 260, im Westen und Süden für 265 bis 280 €/t.
  • AHL (27% N) können Landwirte im Norden und Nordosten durchaus noch für 145 bis 160 €/t kaufen. Im Westen fordern etliche Händler dagegen schon mindestens 165 €/t, die Spanne reicht sogar bis 180 €/t. Ähnliche Preisvorstellungen werden im Süden geäußert.


Einige Händler sprechen sogar über deutlich höhere Preise als die oben genannten. Wir haben aber den Eindruck, dass diese Akteure die Stimmung am Markt übertrieben aufheizen.


Es trifft zwar zu, dass Gas je nach Region bis zu 10% teurer ist als im Vorjahr. Und aufs Gas entfällt ein großer Teil der Produktionskosten bei N-Düngern. Aber Preissteigerungen von 20 bis 25% bei KAS und Harnstoff lassen sich damit nicht begründen. Genau das peilen Anbieter nach eigenem Bekunden aber an. Dass der Kurs des Euro im Vergleich zum US-Dollar nach wie vor hoch ist und Importe in die EU verbilligt, wird ebenfalls schlicht „vergessen“.


Harnstoff kostet mehr:

Zwei Faktoren haben die Harnstoffpreise in letzter Zeit am Weltmarkt explodieren lassen:


  • China, mittlerweile Exporteur Nr. 1, hat 2017 bislang weniger Harnstoff ausgeführt als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Beobachter sprechen über minus 40% in der ersten Jahreshälfte.


  • Indien, einer der wichtigsten Importeure, schreibt hingegen immer größere Tender bzw. Importmengen aus.


Dass die Harnstoffkurse am Weltmarkt schlagartig ansteigen, ist allerdings für Analysten nichts Neues. „Das kann schon bald wieder ins Gegenteil umschlagen“, sagt ein Großhändler.


Branchenkenner warnen ohnehin davor, die letzte Preissteigerungsrunde beim N-Dünger nur dem Harnstoff anzulasten. „Beim KAS halte ich das größtenteils für Firmenpolitik der Hersteller“, ist ein Branchenkenner überzeugt. Der Hintergrund: Yara sowie andere Produzenten haben volle Auftragsbücher und ihre Forderungen um 40 €/t angehoben. Dass die Nachfrage darunter leide, tue ihnen nicht weh, heißt es. Groß- und Landhändler sehen dieses Geschäftsgebaren bislang auch recht gelassen. Viele Firmen haben sich anscheinend wirklich früh relativ große Vorräte gesichert und müssen diese vorerst auch nicht auffüllen.


Fakt ist: Die großen Vorräte des Handels spielen Landwirten jetzt bei Preisverhandlungen in die Karten. Bei der Mischkalkulation werden Preissprünge geglättet. Außerdem sind die meisten Händler daran interessiert, Bestände nicht zu lange in den Büchern zu haben und sie zumindest per Vorkontrakt schnell wieder durchzuhandeln.


Hart verhandeln!

Neben dem Preis sollten Sie auch die anderen Konditionen im Auge behalten: Zahlung bei Abnahme, keine bzw. moderate Reports und Abnahme bei Bedarf. Wenn die Konditionen und Preise passen, sollten Sie schnell Nägel mit Köpfen machen.


Über die Marktlage sowie aktuelle Preise in den Regionen halten wir Sie unter www.topagrar.com/Markt auf dem Laufenden. Sie können sich dort auch für unsere Newsletter anmelden. Für unsere Abonnenten ist dieser Service kostenlos.Jörg Mennerich

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