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Stickstoffdünger – zu Preisen wie damals …

Lesezeit: 4 Minuten

Die Notierungen für Stickstoffdünger haben spürbar nachgegeben. Auch Kali ist endlich günstiger geworden. Wer noch nicht für die kommende Saison eingekauft hat, sollte zumindest schon mal darüber nachdenken.


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Kaufen Sie zu Preisen von damals!“ Dieser Spruch gilt derzeit auch für den Stickstoff-Düngermarkt. Die Startpreise für Kalkammonsalpeter (KAS), AHL und Harnstoff liegen teils sogar niedriger als im Sommer 2007 (damals stand die weltweite Preisrallye auf den Märkten noch bevor).


Nach den KAS-Rekordkursen von bis zu 380 €/t vor gerade einmal sechs Monaten haben die meisten Anbieter die Forderungen mehr als halbiert. Wer im Juni 2009 die Gunst der Stunde nutzte – und die Sorge vieler Düngeranbieter, ihre großen KAS-Lagerbestände womöglich unverkauft ins nächste Wirtschaftsjahr mitnehmen zu müssen – konnte sich KAS für unter 140 € pro Tonne für die kommende Saison sichern.


Startpreise deutlich gesenkt


Die „Aktionswochen“ sind seit Ende Juni zwar vorbei und die Preise haben seit dem Kehraus sogar wieder leicht angezogen. Für Landwirte, die z. B. mangels Lagerplatz gezögert haben, ist der Zug aber noch nicht abgefahren. Die aktuellen Startpreise für N-Dünger lagen bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe (13. Juli) immer noch weit unterhalb des Vorjahresniveaus:


KAS mit 27 % N kostete zuletzt im Norden und Osten Deutschlands verbreitet 150 bis 155 €/t (ab Landlager, o. MwSt.). In frachtfernen Regionen und bei kleinen Partien werden vor allem in Süddeutschland allerdings immer noch Aufschläge von bis zu 40 €/t fällig.


Für Harnstoff (27 % N) lagen die Forderungen zuletzt bei 220 € pro Tonne (netto, ab Landlager).


Ammonium-Harnstofflösung (AHL) mit 30 % N ist ebenfalls spürbar günstiger geworden und kostete bei Redaktionsschluss ab Ostseehafen um 140 €/t.


Damit sind die Reinnährstoffpreise im Schnitt auf etwa 50 Cent je kg Stickstoff gesunken. Zum Vergleich: Noch im Winter 2008/09 sollten Landwirte zum Teil fast dreimal so viel für Kalkammon, Harnstoff usw. bezahlen.


Trotzdem noch mit dem Düngerkauf warten?


Sollte man sich also, falls noch nicht geschehen, frühzeitig größere Teile seines Düngerbedarfs 2009/10 sichern? Oder sinken die Düngerpreise in den kommenden Monaten nochmals?


„Mit dem Einkauf zu den derzeitigen Konditionen macht man nichts falsch“, ist ein norddeutscher Marktbeobachter überzeugt. Er appelliert an Landwirte, ihre möglichen Erlöse und Produktionskosten durchzurechnen und danach zu entscheiden, ob die derzeitigen Düngerpreise „passen“.


Dabei kommen momentan zahlreiche Anbieter den landwirtschaftlichen Abnehmern sogar entgegen, die kein geeignetes Lager für größere Düngermengen haben: Bundesweit können Landwirte den Dünger sofort kaufen, im August bezahlen und dann über die gesamte Saison, also bis zum Frühjahr 2010, ohne Aufpreise beim Handel lagern.


Ausreichend Liquidität vorausgesetzt, hält das nicht nur den eigenen Lagerraum z. B. für die anstehende Weizenernte frei, sondern schafft überdies Preissicherheit. Denn selbst mit einer Prognose des Düngermarktes für die kommenden Monate tun sich viele Marktbeobachter derzeit leider schwer:


So gibt es Analysten, die ein Anziehen der Weltwirtschaft in den nächsten Monaten für möglich halten. Das könnte dann zum Anstieg der Öl- und Rohstoffpreise, teureren Schiffsfrachten, steigender Getreide- und Düngernachfrage und folglich höheren Düngerpreisen führen. Indien soll z.B. bereits wieder verstärkt Harnstoff auf dem Weltmarkt einkaufen.


Andererseits zweifeln mindestens genauso viele Experten diesen Optimismus an: Sie halten ein längeres Andauern der Krise für wahrscheinlicher. Das würde weltweit eine weiterhin schwache Düngernachfrage bedeuten, weil vielerorts schlichtweg das Geld dafür fehlt. Gleichzeitig dürfte das Angebot an Harnstoff, KAS und AHL reichlich ausfallen, nicht zuletzt weil günstige Rohstoffkosten den Bau neuer Düngerwerke beschleunigt haben.


Die Wahrheit dürfte in der Mitte liegen: Erneute und deutliche Preissenkungen könnten zumindest bei den N-Düngern vorerst Geschichte sein. Wie bereits zu Beginn des neuen Düngerjahres dürften viele Anbieter im Herbst weiter versuchen, moderate schrittweise Aufschläge durchzusetzen. Ob ihnen das gelingt, muss sich jedoch erst noch zeigen.


Chr. Brüggemann

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